Opferneid

Neid hat viele Facetten. Es gibt ihn als Missgunst, aber auch als Bewunderung. Und wer kennt ihn nicht auch in seiner üblen Variante, dem Antisemitismus? Der Antisemitismus ist ursprünglich erwachsen aus dem Gefühl, dass die Juden das auserwählte Volk seien. Da kam Neid auf. Die Christen und Muslime haben den Pakt mit Gott den Juden nie verziehen. Denn sie wollten doch auch auserwählt sein. Leider kamen sie etwas zu spät. Gott hatte schon seine Wahl getroffen. Und weil die Juden nicht anerkennen wollten, dass die Nachgestaltungen ihrer Religion, nämlich des originären Monotheismus, eben nichts als Nachgestaltungen waren, wuchs der Hass.

Doch auch wer nicht religiös ist, kann an den Juden seine Missgunst ausleben. Was macht die Leute neidischer als Erfolg. Die Kapitalisten und Investoren, die Unternehmer und Bankiers waren manchmal Juden. Wer den Kapitalismus hasste, der konnte sein Mütchen an den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Juden kühlen. Im Zweifelsfall waren die eben auch reich. Der linke Antisemitismus war geboren, natürlich auch aus dem Neid.

Der rechte Antisemitismus hat dann dem religiös und wirtschaftlich bedingtem Neid noch den Rassismus hinzugefügt. Daraus entstand eine tödliche Bedrohung, die im Tod von sechs Millionen Juden mündete.

Nun müsste man denken, dass die Menschen erkennen, wie übel der Antisemitismus ist Doch die Juden werden ihn nicht los, solange es den Neid gibt. Jetzt sind es die Identitätsopfergruppen, die missgünstig sind. Warum? Nun, im postkolonialistischen Diskurs wird gemeint, die Kolonisierten wären allein die Leidenden, sozusagen mit Monopolanspruch. Da stören die Juden nur. Denn die Juden könnten hier einen traurigen ersten Platz reklamieren. Da wird es für Indonesier, Afrikaner und Araber eng, auch wenn ihnen durchaus durch Kolonialherren Übles widerfahren ist.

Doch wie kommt es, dass die Diskussion um den ersten Opfer-Platz allein, so viel Hass schürt? Wäre nicht vielmehr Solidarität und das Gefühl von Brüderlichkeit gefragt? Nun, hilft die berühmte Täter-Opfer-Umkehr. Man meint, Juden wären jetzt auch Kolonialherren. Und die sind bekanntermaßen immer böse. Und wen kolonisieren sie angeblich? Die Araber in Palästina! Das ist natürlich ein Witz, denn Araber haben in Israel nicht nur Rechte wie andere Staatsbürger in Israel. Sie werden auch nicht ökonomisch ausgebeutet. Sie werden nicht versklavt. Dass im Westjordanland nicht alles zum Besten bestellt ist, mag sein. Allerdings können sich die Bewohner dort dafür in erster Linie bei ihrer korrupten und unfähigen Führung bedanken, die die Chance auf eine Zweistaatlichkeit mehrmals vertan hat. Diese Fakten passen allerdings nicht zum Narrativ von den Juden als weiße Täter.

Auch nicht die Tatsache, dass es einen Teilungsplan gab, der von den Juden akzeptiert wurde. Von den Arabern nie. Die Engländer und Franzosen waren dabei durchaus bereit, die Juden zu verkaufen. Doch am Ende konnte sich Israel behaupten gegen den Angriff der Araber behaupten. Gleichzeitig gelang es Hundertausende aus arabischen Ländern vertriebenen Juden im Land zu integrieren, die man zu Israelis machte, während die Araber niemals Palästinenser integrieren. Will man das dem Land zum Vorwurf machen?

Die Identitätspolitik tut es. Sie behauptet frech, Israelis wären Kolonialherren. Man behauptet weiter die Araber wären die größten Opfer. Sicher sind sie Opfer. Aber nicht der Israelis, sondern ihrer korrupten und unfähigen Regime.

So müssen die Juden in Israel und darüber hinaus nun nicht nur hören, dass sie die Bösen sind, weil ja die Identitätspolitik nicht viel weiter ausdifferenzieren kann als ein drittklassiger Hollywood-Schinken. Sie müssen auch noch ertragen, dass man sie zu Nazis macht, wie man auf der letzten Dokumenta sehen durfte. Dahinter steckt allerdings nichts anderes als das Gefühl, nur man selbst könne Opfer sein. Welche Anmaßung geboren aus dem Geist des Neides. So müssen wir nun die vierte antisemitische Welle erleben. Dass die Linke da wieder mitmacht, dürfte kaum überraschen.

Christian Kümpel

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Ukraine Krieg schafft neue Bündnisse zwischen Rechts und GRUEN

Der Ukrainer-Krieg schafft aussenpolitisch vollkommen neue Bündnisse. Die postkoloniale, antiwestliche Linke wird diesen Winter zusammen mit den nationalkonservativen antiwestlichen AFD-Anhängern “Frieden mit Russland”-Demontrationen organisieren.
Und “wir” die transatlantischen, prowestlichen  Liberalkonservativen werden Seite an Seite mit den von uns auf  kulturpolitischem Gebiet diametral entgegengesetzten  GRÜNEN auf den Gegendemonstrationen für den “Freien Westen” demonstrieren.
Hätte nie gedacht, dass ich mal Langhaar-Hofreiter so abfeiere wie heute.

Die GRUENEN scheinen vollkommen immun gegen die Putin-Propaganda zu sein. Es ist der Hammer was Eckhard Mackh  zum Talkshow-Auftritt von Hofreiter auf Phoenix transkribiert hat:

>>Und wieder: Ein großartiger Anton Hofreiter entlarvt die Propaganda der Putinisten – hier in einer Phoenix-Runde.

Ob die Moderatorin Anke Plättner den Putinisten in der Runde immer wieder die Stichwörter liefert oder unmittelbar nach der Äußerung von Putin-Propaganda ein Einspieler kommt – Hofreiter wird damit spielend fertig.

10:32 sagt er nach einem Scholz-Einspieler zu den Behauptungen, die Johannes Varwick vor diesem Einspieler aufgestellt hatte: “… und von dem was vorher gerade angesprochen ist, sind halt mehrere Dinge falsch, nämlich die Waffenlieferungen, haben sogar besser gewirkt, als wir es erhofft haben, der Ukraine ist es gelungen das ganze Territorium um Kiew zurückzuerobern, es ist ihr sogar gelungen, große Gebiete im Nordosten zu befreien……”

12:00 Markus Kaim behauptet scheinheilig, es brauche eine Diskussion über die Kriegsziele – womit er natürlich infrage stellt, daß die territoriale Integrität der Ukraine wieder hergestellt werden muß.

13:50 Hofreiter weicht daraufhin erst einmal eher aus, macht aber mit der folgenden Äußerungen die Richtung klar: “Bei den Sicherheitsgarantien sehe ich nur zwei Möglichkeiten: Entweder kommt man zu dem Ergebnis, die Ukraine kann Mitglied der NATO werden oder man stattet sie so sehr mit Waffen aus, daß immer klar ist, daß sie in der Lage ist, einen neuerlichen Angriffsversuch von Rußland im Keim zu ersticken.”

Johannes Varwick kann Hofreiter kaum ertragen! Dieser Gesichtsausdruck! Aber Hofreiter hat halt ganz locker die “Eskalationsdominanz” in dieser Runde, wie sich zeigen wird.

15:18 schlägt Varwick vor, die Ukraine zu zerschlagen, und daß wir Druck auf die Ukraine ausüben, sich zerschlagen zu lassen. Rußland müsse unbedingt die eroberten Gebiete behalten können, andernfalls drohe der III. Weltkrieg. Das bezeichnet er etwa 30 Mal als “nüchterne Realpolitik”.

16:26 Hofreiter: “Aber das ist doch genau das Muster, das die ganze Zeit erzählt wird. Am Anfang hieß es, man braucht nichts zu tun zur Unterstützung der Ukraine, weil sie nach drei Tagen eh verloren hat, dann hieß es, Waffenlieferungen bringen nichts, …, die Ukraine soll möglichst schnell einem Diktatfrieden zustimmen, jetzt ist bewiesen, die Ukraine hat die Region um Kiew zurückerobert, sie hat die Region um Charkiw zurückerobert, und ….jetzt wird wieder die Geschichte, die … Rußland erzählt, hier mit trauriger Miene als Realpolitik präsentiert und wieder ist diese Geschichte falsch.
Nämlich, wenn wir weiter… unterstützen… werden wir sehen, daß die Ukraine …. weiter vorrückt…und Putin wird weiter Drohungen ausstoßen, einfach deshalb, damit es hier bei uns … wiederholt wird, es ist nichts anderes, als wie einwirken und zu hoffen, daß wir … zu schwach sind, zu unüberlegt sind, nicht zu “realpolitisch”, sondern zu kopflos, um auf seine Propaganda reinzufallen. Man merkt an dieser Rede [Putins], ich fand die überhaupt net wirr, sondern einen guten KGB-Propagandisten, der diese Rede genau gehalten hat für solche Runden wie hier, um genau solche Wortmeldungen wie von ihnen zu erzeugen, und er war erfolgreich.”

Bähhhhm!

31:30 Hofreiter auch wieder sehr gut. Es brauche keine deutschen Alleingänge, sondern es gebe 13 Länder mit Leopard-II-Panzern, die sollten jetzt gemeinsam welche liefern. Der Alleingang Deutschlands liege gerade darin, daß Deutschland Waffenlieferungen verhindere.<<

www.youtube.com/watch?v=1vWXnketJgo

Moral und Geld

Die FAS hat im Wirtschaftsteil am Sonntag aufgeräumt mit dem Vorurteil, dass Unternehmer und Investoren eigentlich nur Gutes tun wollen. Wie es aussieht, sind einige auch daran interessiert, Geld zu verdienen. So war es eigentlich immer. Bis Laurence Fink und andere kamen. Fink (Black Rock) erklärte: Firmen sollten sich bei ihrer Politik ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft bewusst sein. Auch andere Firmen sind offensichtlich an „gesellschaftlichem Fortschritt“ interessiert. Audi macht auf Gendersprache, andere Firmen zeigen die LGTBQ-Flagge. Die Liste ist ziemlich lang. Argumentiert wird mit den sogenannten Stakeholdern. Alle, die irgendwie mit der Firma verbunden sind, wären solche Stakeholder. Sie wollen das Gute. Die Firma muss liefern. Doch Vorsicht! Wie es aussieht, gibt es Stakeholder, die haben andere Ideen von dem Guten. Und manche wollen sogar einfach nur, dass ihr Investment Zinsen abwirft.

Zum einem sind es jedenfalls Politiker in den USA, die woken Firmen ans Leder wollen. Disney hat es schon gemerkt. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat dem Vergnügungspark Disney World das Recht auf Selbstverwaltung entzogen, weil sich Disney gegen ein Gesetz gestellt hat, das Sexualisierung der Kinder im Sinne der LGTBQ-Fans für Kinder unter zehn verbietet. Überhaupt sind Republikaner in den USA gar nicht mehr so pro Großunternehmen. Kein Wunder, wenn sich diese gegen die Agenda der Republikaner stellen. Es sollte jedoch den Unternehmen zu denken geben, dass nun nicht nur Demokraten Big Business verabscheuen, sondern auch die Konservativen anfangen, Firmen kritisch zu betrachten. So macht man sich eben mächtige Feinde.

Und es könnte auch sein, dass nicht nur Politiker, sondern auch Konsumenten einfach keinen Bock auf woke Firmen haben. Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, keinen Audi zu kaufen, zu leasen oder überhaupt zu fahren, solange Audi mir mit der Gendersprache kommt. Sicher bin ich nicht der Einzige, der so denkt.

Wenn merkt, dass es ans Geld geht, könnte sich der Trend also wieder drehen. Denn wie heißt es so schön bei Prevency, einer Firma, die ihr Geld damit verdient, Firmen zu helfen, die angegriffen werden, weil sie sich moralisch in die Nesseln gesetzt haben : „Doch wenn Worten keine Taten folgen, wird Purpose-getriebene Kommunikation schnell zum Risikofaktor für Ihre Reputation.“  Das soll heißen, wer anfängt mit Moral Werbung zu machen, der macht sich angreifbar und muss liefern. Denn Moralisten wollen immer mehr und mehr und mehr. Worte allein tun es da nicht mehr. Und sie achten darauf, dass die Firmen, die einmal den Kurs einschlagen, auch auf Kurs bleiben. Das ist eben ihr Geschäftsmodell, mit dem man ja auch viel Geld verdienen kann, wie man an Black Life Matters sieht.  Am klügsten ist es deshalb für Firmen, einfach nur ein gutes Produkt zu verkaufen, ohne jede Beigabe. Auf Moral sollte man pfeifen. Sonst kommt man schnell unter die Räder.

Christian Kümpel

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Werte divers

Was sind denn Werte? Normalerweise gehören sie zu Dingen, die man gerne haben möchte, weil man sie unbedingt braucht. Je dringender, desto höher sind sie im Kurs. Das gilt auch für sittliche Ideale. Wir alle haben es nötig, gute Menschen zu sein. Allerdings stellt sich die Frage: Was ist gut? Ist gut, eine Ehe einigermaßen zu führen, auch wenn man sich nicht mehr liebt. Oder ist es gut, sich scheiden zu lassen, um seinen Neigungen ungestört nachgehen zu können? Ist es gut, ein klares und einfaches Deutsch zu beherrschen, damit man auch gut verstanden wird? Oder ist es gut, mit Gendersternchen vermeintlich nicht-Mitgemeinte sichtbar zu machen. Ist es gut, gegen Abtreibung zu sein, weil mal meint, dass nichts und niemand unschuldiger sei als ein ungeborenes Kind. Oder ist es gut, jemand zu ermutigen abzutreiben, damit dieser seinen Lebensentwürfen entsprechend frei leben kann?

Wenn man übrigens noch die Werte der Eingewanderten dazu nimmt, dann wird es noch diverser. Die einen halten queere Existenzen hoch, weil sie angeblich die heteronormative Zweigeschlechtlichkeit überwindet. Viele Einwanderer halten Transsexuelle für das Böse schlechthin. Ausgeburten der Hölle, wäre da wohl die richtige Beschreibung aus ihrer Sicht, sind für sie Transsexuelle.

Nun ist es ja bekanntermaßen so, dass es nicht divers genug in Deutschland zugehen kann, was Hautfarbe, Religion, Alter und Body-Mass-Index angeht. Doch wünscht sich die rot-grüne Elite wirkliche Diversität, die ja eigentlich eher darin besteht, dass die Menschen in einem Land ganz unterschiedliche Überzeugungen und eben Werte vertreten?

Davon kann man kaum ausgehen. Gewünscht wird nur optische Vielfalt. Wenn es um Ideen und Güter geht, dann wird es eher rigide. Der Wert der Nation findet da wenig Sympathie. Der Wert des unbedingten Glaubens an Gott auch nicht. Der Wert der Familie wird unterminiert, indem die Familie auch gesetzgeberisch immer mehr in Frage stellt.

Dafür hat man jetzt andere Werte. Die will man durchsetzen, und zwar mit Macht, den Institutionen und den Medien. Und das ist ja auch ganz normal. Denn jeder weiß, dass unterschiedliche Werte eine Gesellschaft auf Dauer zerrütten. Da müssen eben die Leitwerte her. Die sind rot-grün.

Allerdings haben es die Werte der linken dominierenden Gruppe so an sich, die eigenen Werte zu bedrohen. Und das geht so: Die Vielfalt als Wert sorgt dafür, dass immer mehr Migranten nach Deutschland kommen, die wenig mit den progressiven Werten des grün-linken Milieus anfangen können. Für die meisten Einwanderer aus Syrien oder Afghanistan ist die Familie von höchstem Wert. Gott, das geht nichts drüber. Und Toleranz ist nicht gefragt, wenn man über die göttliche Wahrheit verfügt.

Und so könnte es sein, dass man doch irgendwann merken wird: Man hat sich Werte ins Land geholt, die dem Projekt Vielfalt entsprechen, aber dem Projekt postmoderner Humanismus entgegenstehen. Am Ende hat man vielleicht in diesem Land diejenigen an den Rand gedrängt, die sogenannte rechte Werte vertreten. Aber die Neubürger werde dafür sorgen, dass diese Werte mit ihnen wieder ins Land importiert werden. Und da man einen Afghanen, der Transsexuelle hasst, nicht als Rechten bezeichnen kann, könnte es bald sein, dass wir uns wieder an neue Werte gewöhnen müssen.

P.S. Susanne Schröter hat darauf aufmerksam gemacht, dass es schon kurios ist, wie vehement man für die sogenannten westlichen Werte im Ausland eintritt. Aber sobald das Ausland hier eingewandert ist, gelten diese ausländischen Werte als sakrosankt. Diesen Widerspruch wird das Land auf Dauer kaum aushalten. Mal sehen, wann es auch die Grünen merken.

Christian Kümpel

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Den Sack schlägt man, den Esel meint man

Wir kennen das alle. Wenn man nicht den Mut hat, einen starken Gegner anzugreifen, dann arbeitet man sich an einem anderen ab. Oder an einem perfekten Sündenbock. Wer eignet sich da besser in Deutschland als die sogenannten Rechten. Wird ein Transmann getötet, ist die rechte Hetze schuld, obwohl ein Tschetschene zugeschlagen hat, der vermutlich keine konservativen Blogs in Deutschland liest. Zugegeben, verantwortlich sind jetzt mehr und mehr auch die sogenannten Terfs (trans-Exclusionary Radical Feminism). Auch sie sollen eine Atmosphäre des Hasses schaffen, vornehmlich dadurch, dass sie erklären: Eine Frau hat ein biologisches Geschlecht. Wenn das Hassrede ist, dann hat Hass offensichtlich eine neue Bedeutung. Früher bedeutete es, dass man jemand nicht nur verabscheut, sondern ihm auch schaden möchte. Heute reicht für Hass schon, dass man jemand abspricht, eine Frau zu sein. Vermutlich weil das seine Gefühle verletzten könnte. Kein Wunder, dass da immer mehr Hass in der Welt ist.

Doch ich schweife ab. Wer sich mit Muslimen oder Afrikanern unterhält, der wird feststellen, dass sie, im Gegensatz zu den sogenannten Rechten, eine tiefe Abneigung gegen Transpersonen verspüren. Die Gründe dafür sind schnell ausgemacht: Kultur, Religion und Erziehung. Allerdings gehören ja auch sie zu den sogenannten Opfergruppen. Daher wird man sich hüten, das Thema Transfeindlichkeit von Migranten an die große Glocke zu hängen. Lieber bleibt man bei dem Narrativ, dass Rechte schuld seien an der Gewalt, und natürlich jetzt auch Feministen. So sorgt man dafür, dass das eigene Weltbild nicht erschüttert wird.

Und so könnte es durchaus passieren, dass wieder eine sogenannte Transperson getötet, verletzt oder sonst wie geschädigt wird, ohne dass man sich um die wahren Ursachen kümmert. Denn am Ende sind uns vermutlich die Menschen egal. Wichtig ist, dass wir das Weltbild erhalten können, in das wir so viel investiert haben. Natürlich werden die Kosten dafür immer höher, je länger man sich nicht bequem, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Aber, und das ist eben der Grund, warum man so weiter machen kann, die Kosten trägt man ja nicht selber. Die tragen andere.

Christian Kümpel

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Der progressive Zielkonflikt

Die NZZ berichtete am 9.9.22 über einen irischen Lehrer, der sich weigert sich, einen Transgender-Schüler als Mädchen anzusprechen und jetzt sitzt im Gefängnis sitzt.

Burke begründet seine Weigerung mit seiner religiösen Überzeugung und beruft sich auf die Glaubensfreiheit. Er ist evangelikaler Christ und macht geltend, es laufe seinen Überzeugungen zuwider, einen Jungen nicht als Jungen anzusprechen. Gott habe die Menschen als Mann und Frau geschaffen. “Transgenderismus ist mit meinem christlichen Glauben nicht vereinbar”, sagt Burke: “Er widerspricht der Bibel, dem Ethos der Church of Ireland und den moralischen Grundsätzen meiner Schule.”<<

Weisser rechter Evangelikaler ins Gefängnis? Fuckegal, da gehören sie hin, freut sich der progressive Mainstream.

Vorsicht Zielkonflikt:
Das Blatt wird sich nämlich sofort wenden, wenn die ersten schwarzen und muslimischen Lehrerinnen ebenfalls wegen Misgendering ins Gefängnis geworfen werden und Social Justice Warriors (z.B BLM, Kritische Rassentheoretiker) dem progressiven Mainstream knallhart klar macht, nicht mehr auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen … und das ist das schlimmste, was man diesen Heuchlern antun kann.

Die Identitätspolitik und allen voran der Trans-Aktivismus wird zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Sie wird aber zuallererst dazu führen, dass die progressive Linke sich selber zerlegt.

Die TERF-Hexenjagd (Trans-Frauen ausschliessende radikale Feministinnen) der Aktivisten war nur der Anfang …

Präsentismus, der Angriff der Gegenwart auf die Vergangenheit

Jüngst hat sich ein amerikanischer Historiker, nämlich James Sweet, in die Nesseln gesetzt. Er meinte in einem Aufsatz, es sei falsch, die Vergangenheit durch die Linse der Gegenwart zu betrachten, https://www.insidehighered.com/news/2022/08/22/white-nationalist-enters-historians-debate-presentism. Das wurde prompt heftig kritisiert. Man lässt sich eben nicht gerne sein Spielzeug wegnehmen.

Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist aber nicht, ob man Napoleon kritisieren darf. Von mir aus gerne. Die Frage ist doch eher: Woher kommt überhaupt das Bedürfnis, ständig den Stab über Emanuel Kant, Christopher Columbus oder Churchill zu brechen. Denn Kant wird nun des Rassismus bezichtigt, Columbus wird sozusagen als Zerstörer einer harmonisch geordneten Welt im Westen geframt und Churchill ist jetzt nur noch ein dicker, übler Kolonialist und Alkoholiker, dessen Statuen verhängt werden müssten. So denken unsere “Freunde”, die Identitätskrieger.

Die Antwort, die ich mir gebe, ist leider nicht sehr schmeichelhaft – für die Kritiker. Im Grunde sind Emanuel Kant, Christopher Columbus und Churchill gemessen an uns Normal-Sterblichen Übermenschen. Sie haben etwas gedacht und getan, dass die Welt verändert. Vielleicht aus Sicht mancher nicht zum Besseren. Aber was das Bessere und was das Schlechtere ist, darüber können wir Sterblichen uns kaum ein Urteil erlauben. Dafür gab es übrigens früher eine Instanz. Das war Gott. Er sollte am Ende der Geschichte ein Urteil fällen. Weil manche nun meinen, Sie wären an der Stelle von Gott, nehmen sie sich die Freiheit heraus, diese Größen zu kritisieren und den Stab über sie zu brechen. Doch damit übernehmen sie sich gewaltig.  

Bei den meisten Kritikern der Großen ist es nämlich so, dass es eigentlich egal ist, ob sie leben oder tot sind. Sie werden nicht viel bewegt haben, wenn sie abtreten. Sie sind im Grunde nur die die Echokammern ihrer Ressentiments. Denn wir leben in einer Gesellschaft, die jedem einzelnen bescheinigt, jemand besonderes zu sein, sagen wir fast göttlich. Die Folge ist ein übersteigerter Narzissmus nicht nur bei Prominenten, sondern bei den meisten. Es ist eben nicht leicht, jeden Tag zu hören, man wäre speziell, während man ahnt, das man es nicht ist. Was Narzissten jedoch meist überhaupt nicht vertragen können, dass andere eine größere Bedeutung haben. Daraus erwächst das gute alte Ressentiment. Der Groll, der Ohnmächtigen, die im Grunde betroffen sind über die eigene Bedeutungslosigkeit, die sie aber ständig leugnen müssen. Es ist also der Mix zwischen dem Gefühl, jemand Großes zu sein, und der Tatsache, ein Niemand zu sein, der hier zum Tragen kommt

Was eignet sich besser als die Moral der kleinen Leute und ihre Großmannssucht, um die wahrhaft Großen anzugehen. Man meint, man wäre der Höhepunkt der menschlich-geistig-moralischen Entwicklung. Dabei gehört man zu den Zwergen, wie es so schön heißt, die auf den Schultern von Riesen stehen. Unsere Zwerge stehen allerdings nicht nur auf den Schultern. Sie spucken die Riesen ständig auf den Kopf.

Abschließend noch zur Frage, wie man im Gespräch bleibt. Denn zu dieser postmodernen Kultur der Selbstvergottung gehört schließlich nicht nur das Ressentiment, sondern auch der Dauer-Aufschrei der scheinbar Betroffenen. „Wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit jemandem zu kommunizieren, suchen Sie nach Ressentiments. Sie müssen herausfinden, worüber Sie sich ärgern, und es ausdrücken und Ihre Forderungen explizit machen.“ So der Psychologe Fritz Perls. Das ist das passende Rezept für unsere traurige Zeit.

Christian Kümpel

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Leseempfehlung: “The New Puritans” von Andrew Doyle

Andrew Doyle ist ein konservativ-liberaler Journalist und politischer Satiriker aus Nordirland, der die ultrawoke Titania McGrath erschaffen hat. Diese satirische Kunstfigur hat auf Twitter mittlerweile über 700.000 Follower. Im Jahr 2021 trat Doyle GB News bei, um eine wöchentliche Show mit dem Titel “Free Speech Nation” zu moderieren, die ich als Podcast höre. Für mich der beste politische Podcast aller Zeiten. Er gehört zu der großen Gruppe der Homosexuellen, die insbesondere gegenüber dem Trans-Aktivismus sehr kritisch eingestellt sind. Ich bin sehr gespannt auf sein neues Buch “The New Puritans”.
Titanias Twitter-Kommentar dazu: “Anyone who buys this book should be arrested.”

Selbstbestimmungsgesetz: Epic Fail!

Heute hielt ich in Stahnsdorf das erste Mal in meinem Leben eine kurze Rede auf einer Demo. Christian Kümpel hatte für Samstag, den 3.9.22 eine Demonstration gegen das von der Ampel-Koalition geplante Selbstbestimmungsgesetz organisiert.

Ich erwarte natürlich, dass dieses Gesetz in jedem Fall kommen wird. Im Rahmen des gerade Fahrt aufnehmenden sog. “Trans-Hypes” bei Kindern werden durch den geplanten “Geschlechtswechsel durch Sprechakt” v.a. Mädchen mit Genderdysphorie ermutigt werden Pubertätsblocker zu nehmen, die sie für alle Zeiten unfruchtbar machen und vollkommen ungeklärte Langzeitfolgen haben. Das könnte meiner Meinung nach einer der größten Pharma-Skandale aller Zeiten werden. Wir leben in einer freien Gesellschaft und ich wollte mir später nicht vorwerfen, geschwiegen zu haben, auch wenn ich nur vor einer Handvoll Leute sprechen würde.

Prompt mußte ich erleben, wie die uns beobachtende und filmende “Antifa Teltow Kleinmachnow Stahnsdorf” vorgeht: Sie lügt und erfindet Fake News, dass sich die Balken biegen.

Aber alles schön der Reihe nach: Als ich um 10 Uhr auf dem Dorfplatz ankam, war ausser einem Polizeiwagen noch niemand zu sehen. Ich dachte schon, ich könnte wieder gemütlich nach Hause fahren, aber so nach und nach trudelten dann doch so ca. 10 Leute ein. Christian übernahm die erste Rede, in der er auf die auf uns zukommenden Absurditäten dieses Gesetzes einging: die neuen Möglichkeiten für Trans-Frauen (biologische Männer) sich Zugang zu geschützte Frauenbereichen zu verschaffen und die umstrittene, illiberale Praxis der Ordnungsstrafen beim sog. “Misgendern” (wenn man beispielsweise eine Trans-Frau, also einen biologischen Mann mit männlichen Pronomen anredet).

Nun war ich an der Reihe. Ich machte den Anwesenden klar, dass ich diese kleine Ansprache nicht als Arzt halte (da gibt es ganz andere Experten wie z.B. der hier noch häufiger erwähnte Dr. Alexander Korte), sondern als Vater einer 5-jährigen Tochter, die in diesem Trans-Hype-Universum wird aufwachsen müssen. Ich begann mit einer kurzen Zusammenfassung eines Artikels aus der Ärztezeitung, in der Dr. Nicola Zink im Oktober 2018 eine Studie der US-amerikanischen Gesundheits-Forscherin Prof. Lisa Littman vorstellte [-> https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Ist-es-jetzt-Mode-transgender-zu-sein-227623.html ]. Littman sieht in den sozialen Medien, dem Fernsehen und den Trans-affirmativen Themen in der Schule eine wesentliche Ursache für das verstärkte Auftreten von der sog. Genderdysphorie (Identifikation mit dem gegenteiligen Geschlecht zum Geburtsgeschlecht). Das massenhafte plötzliche Auftreten von Genderdysphorie meist bei Mädchen in deren Social-Media-Gruppen und Schulklassen nannte sie “Rapid-Onset-Gender-Dysphoria” (schnell einsetzende Genderdysphorie). 

Danach leitete ich über zu dem Aufruf von namhaften deutschen Wissenschaftlern, wie zum Beispiel den schon erwähnten Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Alexander Korte und der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht (bekannt wegen ihrem zunächst gecancelter HU-Vortrag) die im Juni 2022 eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasiertere Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand der Wissenschaft forderten [-> https://www.evaengelken.de/aufruf-schluss-mit-der-falschberichterstattung-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks/ ]. Die Ärzte und Wissenschaftler werfen dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR) vor, dass durch deren Sendungen das Thema “Trans” an Kinder und Jugendliche unhinterfragt herangetragen wird – mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der wegen Geschlechtsdysphorie behandelten Kinder und Jugendlichen in weniger als zehn Jahren verfünfundzwanzigfacht (25!) habe. Dafür verwenden sie den Begriff des sog. “Trans-Hype”.

Während ich noch davon erzählte, fiel mir in ca. 50 Meter Entfernung ein junger Mann mit Hoodie auf, der mich bei meiner Ansprache filmte. Die Antifa hatte sich ja angekündigt – macht sie immer wenn ex-AFD Christian Kümpel in Stahnsdorf irgendetwas veranstaltet (pro-Israel-Kundgebungen etc.) … wer sollte es also auch anders sein, als einer von der Antifa. Aber was sollte man aus dieser Entfernung schon mitkriegen. Selbst meine 5 Meter entfernten Zuhörer rückten irgendwann näher an mich ran, um mich akustisch besser zu verstehen. Was ich dann aber ein paar Stunden später über diese Szene auf der Twitter-Seite von Antifa TKS las brachte mich wirklich zum Lachen:
Antifa TKS >>Jarka fabulierte dann darüber, dass “immer mehr Jugendliche durch die Berichterstattung des ÖRR in den Suizid getrieben würden” und dass “Hier durch den Genderwahnsinn bald alles stirbt”.<<

Es ging um den Trans-Hype. Ich hatte SUIZID in meinem Vortrag mit keinem einzigen Wort erwähnt. Irgendwie war er aber auch niedlich, schlich sich an uns heran wie der junge Winnetou, filmte uns heimlich und dachte wir merken es nicht.

OK in dieser empathischen Stimmung antworte ich dem jungen Aktivisten auf Twitter: >>Hallo, hab Dich gesehen mit Deinem Hoodie auf der Parkbank. Was Du sagst ist 25% korrekt und 75% falsch. Um Suizid ging es nicht. ÖRR-Berichterstattung mitverantwortlich für Trans-Hype. Diesen peinlichen Genderwahnsinn-Satz hast Du erfunden. Lass uns mal auf ein Bier treffen.<< (mein richtigstellender Kommentar ist mittlerweile durch Antifa TKS ausgeblendet / Screenshot vorhanden / habe es Twitter gemeldet. Aber die Antifa ist ja sakrosankt).

Aber zurück zum Vortrag. Während Winnetou also sein Android-Handy mit meinen vermeintlichen Alle-sterben-am-Gender-Wahnsinn-Zitaten traktierte, kam ich zum nächsten Artikel. Diesmal ging es zum feministischen Flaggschiff EMMA. Chantal Louis bezeichnete Ende April dieses Jahres TRANS als DEN GROSSEN BLUFF [-> https://www.emma.de/artikel/die-leitlinien-und-was-dahinter-steckt-339399 ]. Denn angeblich gehe es bei dem im Selbstbestimmungsgesetz geplanten „Geschlechtswechsel ab 14“ nur um eine Namens- und Geschlechtsstatusänderung in der Verwaltung und nicht um medizinische Maßnahmen. Allerdings würden schon heute Kinder ab 13 Jahren mit Hormonen behandelt und es sähe ganz so aus, dass bei einer Novellierung der medizinischen Leitlinien die Altersgrenzen dafür bald ganz fallen würden. Chantal Louis fragt: “Warum sagen die PolitikerInnen darüber nicht die Wahrheit?”

In diesem Artikel wurde darauf hingewiesen, das in vielen anderen europäischen Ländern wie z.B. Großbritannien und Schweden die Behandlung mit Pubertätsblockern und die Gabe von Geschlechtshormonen wie Testosteron stark reduziert bzw. ganz eingestellt wurde. Aufgrund der teilweise schweren Nebenwirkungen (z.B. Minderung der Knochendichte, Unfruchtbarkeit) und unklaren Langzeitfolgen z.B. für die Hirnentwicklung war man skeptisch geworden.

Auf den Tavistock-Skandal, eine Londoner Klinik, in der Kindern nicht evidenzbasiert nahezu unkontrolliert Hormone gegeben wurden und die daher von der Regierung geschlossen wird ging ich in diesem Zusammenhang ebenfalls ein [-> https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/tavistock-schliessung-uk/ ].

Das Trans-Narrativ wird sich meiner Meinung nach mit Popkultur und Jugendkultur verbinden und erst noch so richtig an Fahrt zulegen. Wie hieß es damals in der Zeit der Hippie-Revolution: Sex & Drugs & Rock’n’Roll … Haben sich die Jungs in meiner Generation noch wie Robert Smith von The Cure die Augen schwarz geschminkt um so cool zu sein, werden die Bands und Insta-Helden von heute zeigen, wie cool es ist trans zu sein. Und was ist mit Drugs? Die neuen Mode-Drogen könnten Geschlechts-Hormone werden. Ist der Psychotherapeut zu kritisch und dauert es den Kids zu lange mit dessen Indikationsstellung zur Pubertätsblocker-Therapie, dann holen sie sich das Zeug eben auf dem Schwarzmarkt. Für Drogenlabors nur eine Änderung der Produktionsworkflows ….

Zum Schluss folgte noch ein kleiner Exkurs in die Spaltungsenergie, welcher in der Identitätspolitik liegt. Als zugrunde liegende Weltanschauung der Identitätspolitik (Transgender, Postkolonialismus, Critical Race-Theory etc.) gilt die Kritische Theorie und die Postmoderne Philosophie. Die Postmoderne hat sich vom Universalismus, den allgemeingültige Normen und der für alle Gruppen gültigen Wahrheit verabschiedet. Jede einzelne Minderheit hat ihre eigene Wahrheit und interne Logik. Dies soll zwar für jede Gruppe respektiert werden, aber die starken Widersprüche führen zu extremen Spannungen und Spaltungen. Dies erklärt im Falle der Transgender-Weltanschauung, daß sich zuvor solidarische Minderheiten im linken Spektrum plötzlich spinnefeind werden: Trans-Aktivisten bringen z.B. Feministinnen (Stichwort TERF, J.K Rowling) gegen sich auf. Von Homosexuelle Männern und lesbischen Frauen, wird verlangt, daß sie sich auch mit gegengeschlechtlichen Trans-Menschen daten. Wenn eine lesbische Frau sich nicht mit einer Transfrau, also einem biologischen Mann daten will wird sie plötzlich als transphob ausgegrenzt. Ich schloss meinen kleinen Vortrag mit einem Podcast-Tipp ab: Einer meiner Lieblings-Genderkritiker ist der homosexuelle britischer Intellektuelle Andrew Doyle [-> https://www.gbnews.uk/shows/free-speech-nation ].


Da bei mir und Christian die Gewaltfreiheit im gesellschaftlichen Diskurs einen hohen Stellenwert hat, haben wir unsere Veranstaltung mit einer Schweigeminute für Malte C. abgeschlossen. Der Trans-Mann wurde durch den Angriff eines russischen Asylbewerbers auf dem CSD in Münster so schwer verletzt, dass er daran verstarb.

… und hier sieht man, was die Antifa zu unserer Schweigeminute behauptet:
>>Kümpel beendete dann nach 15 Minuten die Versammlung mit einer kruden vermeintlichen Schweigeminute für Deutschland. Nicht etwa für den Transmann, der gestern nach einem Angriff beim CSD in Münster seinen Verletzungen erlag.<<  [inzwischen nach einem Kommentar von mir durch Antifa TKS umgeschrieben / Screenshots vorhanden]

Ist der Ruf erst ruiniert…

Manche können ihrem Schicksal nicht entkommen. Auch nicht die Rassisten, die glaubten, sie wären keine. Wenn Sie nun allerdings meinen, Rassisten wären Personen, die glaubten, sie seien anderen wegen äußerlicher Merkmale überlegen, so irren Sie. Rassisten sind erst mal alle, die weiß sind. Woran liegt es, dass sie Rassisten sind? Eben an der Hautfarbe. Und natürlich an dem strukturellen Rassismus. Und an dem Geld.

„Inspiriert von der „Critical Race Theory“ ist im Extremfall jeder ein Rassist, wenn er einer Gruppe angehört, die im Mittel sozioökonomisch bessergestellt ist als eine nicht-weiße oder zugewanderte Minderheit.“, so Philipp Hübl. Das macht also die meisten von uns zu Rassisten. Allerdings nicht arme weiße Deutsche. Denn die sind ja nicht bessergestellt. Dass sie vielleicht AfD oder gar NPD wählen macht sie nicht zu strukturellen Rassisten. Denn nur wenn Geld zur Hautfarbe kommt kann man von strukturellen Rassismus sprechen. Rassisten sind also im Zweifelsfall keine armen weißen Deutsche. Nur die anderen, die mit Geld.

Natürlich kann man entsprechende Seminar besuchen, um dann seine strukturelle Schuld abzuarbeiten, am besten die teuren, dann wirkt der Ablass besser. Allerdings wird man schnell Gründe finden, warum ein Seminar nicht reicht. Da muss man vermutlich ein Paket buchen, so wie auch sonst bei den Psycho-Seminaren. Das Ganze läuft also auf ein Seminar-Abo hinaus. Eventuelle sogar ein Seminar-Dauerabo. Gut für die Anbieter. Doch der Rassismus bleibt wie eine Erblast bestehen. Denn man hat ja immer noch etwas Geld, wenn auch nun weniger, und ist weiterhin weiß.

Aber wenn man es nun sowieso nicht ändern kann, auch nicht durch Seminare, die den Anbieter reich machen? Könnte man da nicht auf die Idee kommen, es auch mal zu akzeptieren, dass man strukureller Rassist ist. Dann bin ich halt einer, sagt man sich. Und man erkennt plötzlich, wie frei man wird, wenn man sich dies zugesteht. Man kann übrigens auch damit leben, unkeusche Gedanken zu haben. Und es lebt sich im Grunde auch kommod, wenn der Vorwurf kommt als Mann grundsätzlich ein Frauenunterdrücker zu sein. Und dann bemerkt man: Schlimm wird es doch erst, wenn man sich gegen den Vorwurf wehrt.

Wer also strukturell rassistisch, frauenfeindlich, unkeusch und dazu auch noch reich ist, der kann entweder in moralische Panik verfallen. Er wird dann erpressbar und muss Seminare besuchen und rumheucheln. Oder er kann einfach erkennen: Ich bin in diesem Land sowieso der Bösewicht. Aus der Nummer komme ich nicht raus. Dieser Gedanke ist vermutlich der Schlüssel zur Freiheit. Also wehren wir uns nicht mehr. Denn wer sich verteidigt, ist schuldig. Besser ist es wissend und befreit zu lächeln. Denn es gibt Schlimmeres als ein struktureller Rassist zu sein. Zum Beispiel ein Feigling.

Christian Kümpel

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