“Critical Dilemma”-Autoren Shenvey und Sawyer bei Alisa Childers

Ist die Bewegung für soziale Gerechtigkeit
Mit dem Evangelium vereinbar?
Neil Shenvi und Pat Sawyer zu Gast bei Alisa Childers

Wer mittlerweile Carl Truemans Standardwerk “Der Siegeszug des modernen Selbst” zum Thema Trans-Ideologie vs. Evangelikalismus durchgearbeitet hat und auf diesem so wichtigen Gebiet weiterarbeiten möchte, dem sei eine aktuelle Folge aus Alisa Childers großartigem Podcast empfohlen.

In dieser Episode sind Neil Shenvey und Pat Sawyer zu Gast bei Alisa Childers Podcast und diskutieren deren neues Buch “Critical Dilemma: The Rise of Critical Theories and Social Justice Ideology Implications for the Church and Society” vor. “Critical Theory” und “Contemporary Critical Theory” sprechen verschiedene soziale Ungerechtigkeiten an und gehen letztendlich auf die neomarxistische Frankfurter Schule zurück. Die Autoren heben hervor, dass, obwohl einige Ideen daraus wertvoll sein können, die Kritische Theorie dazu neigt, das Denken zu dominieren und mit einer evangelikalen Weltsicht letztlich nicht vereinbar ist. Die Autoren warnen jedoch davor, dass diese Theorien aber nichtsdestotrotz in unsere evangelikalen Gemeinden einsickern. Die Verbindung zwischen Queer-Theorie und kritischer Theorie wird ebenfalls diskutiert, wobei toxische Auswirkungen auf gesellschaftliche Normen beleuchtet werden. Die Autoren betonen die Wichtigkeit, berechtigte Anliegen von problematischen Aspekten zu unterscheiden und kritisieren Ideen ohne Verurteilung der Menschen dahinter.

Das englische Buch “Critical Dilemma” erscheint voraussichtlich am 3.10.23. Im Chat heisst es, wenn man es bei Amazon vorbestelle, erhalte man derzeit 37 % Rabatt und eine kostenlose Diskussionsanleitung auf der Website des Autors. Diese Anleitung eigne sich gut für Buchclubs, Sonntagsschulklassen und College-Kurse.

Der progressive Zielkonflikt

Die NZZ berichtete am 9.9.22 über einen irischen Lehrer, der sich weigert sich, einen Transgender-Schüler als Mädchen anzusprechen und jetzt sitzt im Gefängnis sitzt.

Burke begründet seine Weigerung mit seiner religiösen Überzeugung und beruft sich auf die Glaubensfreiheit. Er ist evangelikaler Christ und macht geltend, es laufe seinen Überzeugungen zuwider, einen Jungen nicht als Jungen anzusprechen. Gott habe die Menschen als Mann und Frau geschaffen. “Transgenderismus ist mit meinem christlichen Glauben nicht vereinbar”, sagt Burke: “Er widerspricht der Bibel, dem Ethos der Church of Ireland und den moralischen Grundsätzen meiner Schule.”<<

Weisser rechter Evangelikaler ins Gefängnis? Fuckegal, da gehören sie hin, freut sich der progressive Mainstream.

Vorsicht Zielkonflikt:
Das Blatt wird sich nämlich sofort wenden, wenn die ersten schwarzen und muslimischen Lehrerinnen ebenfalls wegen Misgendering ins Gefängnis geworfen werden und Social Justice Warriors (z.B BLM, Kritische Rassentheoretiker) dem progressiven Mainstream knallhart klar macht, nicht mehr auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen … und das ist das schlimmste, was man diesen Heuchlern antun kann.

Die Identitätspolitik und allen voran der Trans-Aktivismus wird zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Sie wird aber zuallererst dazu führen, dass die progressive Linke sich selber zerlegt.

Die TERF-Hexenjagd (Trans-Frauen ausschliessende radikale Feministinnen) der Aktivisten war nur der Anfang …

Leseempfehlung: “The New Puritans” von Andrew Doyle

Andrew Doyle ist ein konservativ-liberaler Journalist und politischer Satiriker aus Nordirland, der die ultrawoke Titania McGrath erschaffen hat. Diese satirische Kunstfigur hat auf Twitter mittlerweile über 700.000 Follower. Im Jahr 2021 trat Doyle GB News bei, um eine wöchentliche Show mit dem Titel “Free Speech Nation” zu moderieren, die ich als Podcast höre. Für mich der beste politische Podcast aller Zeiten. Er gehört zu der großen Gruppe der Homosexuellen, die insbesondere gegenüber dem Trans-Aktivismus sehr kritisch eingestellt sind. Ich bin sehr gespannt auf sein neues Buch “The New Puritans”.
Titanias Twitter-Kommentar dazu: “Anyone who buys this book should be arrested.”

Selbstbestimmungsgesetz: Epic Fail!

Heute hielt ich in Stahnsdorf das erste Mal in meinem Leben eine kurze Rede auf einer Demo. Christian Kümpel hatte für Samstag, den 3.9.22 eine Demonstration gegen das von der Ampel-Koalition geplante Selbstbestimmungsgesetz organisiert.

Ich erwarte natürlich, dass dieses Gesetz in jedem Fall kommen wird. Im Rahmen des gerade Fahrt aufnehmenden sog. “Trans-Hypes” bei Kindern werden durch den geplanten “Geschlechtswechsel durch Sprechakt” v.a. Mädchen mit Genderdysphorie ermutigt werden Pubertätsblocker zu nehmen, die sie für alle Zeiten unfruchtbar machen und vollkommen ungeklärte Langzeitfolgen haben. Das könnte meiner Meinung nach einer der größten Pharma-Skandale aller Zeiten werden. Wir leben in einer freien Gesellschaft und ich wollte mir später nicht vorwerfen, geschwiegen zu haben, auch wenn ich nur vor einer Handvoll Leute sprechen würde.

Prompt mußte ich erleben, wie die uns beobachtende und filmende “Antifa Teltow Kleinmachnow Stahnsdorf” vorgeht: Sie lügt und erfindet Fake News, dass sich die Balken biegen.

Aber alles schön der Reihe nach: Als ich um 10 Uhr auf dem Dorfplatz ankam, war ausser einem Polizeiwagen noch niemand zu sehen. Ich dachte schon, ich könnte wieder gemütlich nach Hause fahren, aber so nach und nach trudelten dann doch so ca. 10 Leute ein. Christian übernahm die erste Rede, in der er auf die auf uns zukommenden Absurditäten dieses Gesetzes einging: die neuen Möglichkeiten für Trans-Frauen (biologische Männer) sich Zugang zu geschützte Frauenbereichen zu verschaffen und die umstrittene, illiberale Praxis der Ordnungsstrafen beim sog. “Misgendern” (wenn man beispielsweise eine Trans-Frau, also einen biologischen Mann mit männlichen Pronomen anredet).

Nun war ich an der Reihe. Ich machte den Anwesenden klar, dass ich diese kleine Ansprache nicht als Arzt halte (da gibt es ganz andere Experten wie z.B. der hier noch häufiger erwähnte Dr. Alexander Korte), sondern als Vater einer 5-jährigen Tochter, die in diesem Trans-Hype-Universum wird aufwachsen müssen. Ich begann mit einer kurzen Zusammenfassung eines Artikels aus der Ärztezeitung, in der Dr. Nicola Zink im Oktober 2018 eine Studie der US-amerikanischen Gesundheits-Forscherin Prof. Lisa Littman vorstellte [-> https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Ist-es-jetzt-Mode-transgender-zu-sein-227623.html ]. Littman sieht in den sozialen Medien, dem Fernsehen und den Trans-affirmativen Themen in der Schule eine wesentliche Ursache für das verstärkte Auftreten von der sog. Genderdysphorie (Identifikation mit dem gegenteiligen Geschlecht zum Geburtsgeschlecht). Das massenhafte plötzliche Auftreten von Genderdysphorie meist bei Mädchen in deren Social-Media-Gruppen und Schulklassen nannte sie “Rapid-Onset-Gender-Dysphoria” (schnell einsetzende Genderdysphorie). 

Danach leitete ich über zu dem Aufruf von namhaften deutschen Wissenschaftlern, wie zum Beispiel den schon erwähnten Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Alexander Korte und der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht (bekannt wegen ihrem zunächst gecancelter HU-Vortrag) die im Juni 2022 eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasiertere Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand der Wissenschaft forderten [-> https://www.evaengelken.de/aufruf-schluss-mit-der-falschberichterstattung-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks/ ]. Die Ärzte und Wissenschaftler werfen dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR) vor, dass durch deren Sendungen das Thema “Trans” an Kinder und Jugendliche unhinterfragt herangetragen wird – mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der wegen Geschlechtsdysphorie behandelten Kinder und Jugendlichen in weniger als zehn Jahren verfünfundzwanzigfacht (25!) habe. Dafür verwenden sie den Begriff des sog. “Trans-Hype”.

Während ich noch davon erzählte, fiel mir in ca. 50 Meter Entfernung ein junger Mann mit Hoodie auf, der mich bei meiner Ansprache filmte. Die Antifa hatte sich ja angekündigt – macht sie immer wenn ex-AFD Christian Kümpel in Stahnsdorf irgendetwas veranstaltet (pro-Israel-Kundgebungen etc.) … wer sollte es also auch anders sein, als einer von der Antifa. Aber was sollte man aus dieser Entfernung schon mitkriegen. Selbst meine 5 Meter entfernten Zuhörer rückten irgendwann näher an mich ran, um mich akustisch besser zu verstehen. Was ich dann aber ein paar Stunden später über diese Szene auf der Twitter-Seite von Antifa TKS las brachte mich wirklich zum Lachen:
Antifa TKS >>Jarka fabulierte dann darüber, dass “immer mehr Jugendliche durch die Berichterstattung des ÖRR in den Suizid getrieben würden” und dass “Hier durch den Genderwahnsinn bald alles stirbt”.<<

Es ging um den Trans-Hype. Ich hatte SUIZID in meinem Vortrag mit keinem einzigen Wort erwähnt. Irgendwie war er aber auch niedlich, schlich sich an uns heran wie der junge Winnetou, filmte uns heimlich und dachte wir merken es nicht.

OK in dieser empathischen Stimmung antworte ich dem jungen Aktivisten auf Twitter: >>Hallo, hab Dich gesehen mit Deinem Hoodie auf der Parkbank. Was Du sagst ist 25% korrekt und 75% falsch. Um Suizid ging es nicht. ÖRR-Berichterstattung mitverantwortlich für Trans-Hype. Diesen peinlichen Genderwahnsinn-Satz hast Du erfunden. Lass uns mal auf ein Bier treffen.<< (mein richtigstellender Kommentar ist mittlerweile durch Antifa TKS ausgeblendet / Screenshot vorhanden / habe es Twitter gemeldet. Aber die Antifa ist ja sakrosankt).

Aber zurück zum Vortrag. Während Winnetou also sein Android-Handy mit meinen vermeintlichen Alle-sterben-am-Gender-Wahnsinn-Zitaten traktierte, kam ich zum nächsten Artikel. Diesmal ging es zum feministischen Flaggschiff EMMA. Chantal Louis bezeichnete Ende April dieses Jahres TRANS als DEN GROSSEN BLUFF [-> https://www.emma.de/artikel/die-leitlinien-und-was-dahinter-steckt-339399 ]. Denn angeblich gehe es bei dem im Selbstbestimmungsgesetz geplanten „Geschlechtswechsel ab 14“ nur um eine Namens- und Geschlechtsstatusänderung in der Verwaltung und nicht um medizinische Maßnahmen. Allerdings würden schon heute Kinder ab 13 Jahren mit Hormonen behandelt und es sähe ganz so aus, dass bei einer Novellierung der medizinischen Leitlinien die Altersgrenzen dafür bald ganz fallen würden. Chantal Louis fragt: “Warum sagen die PolitikerInnen darüber nicht die Wahrheit?”

In diesem Artikel wurde darauf hingewiesen, das in vielen anderen europäischen Ländern wie z.B. Großbritannien und Schweden die Behandlung mit Pubertätsblockern und die Gabe von Geschlechtshormonen wie Testosteron stark reduziert bzw. ganz eingestellt wurde. Aufgrund der teilweise schweren Nebenwirkungen (z.B. Minderung der Knochendichte, Unfruchtbarkeit) und unklaren Langzeitfolgen z.B. für die Hirnentwicklung war man skeptisch geworden.

Auf den Tavistock-Skandal, eine Londoner Klinik, in der Kindern nicht evidenzbasiert nahezu unkontrolliert Hormone gegeben wurden und die daher von der Regierung geschlossen wird ging ich in diesem Zusammenhang ebenfalls ein [-> https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/tavistock-schliessung-uk/ ].

Das Trans-Narrativ wird sich meiner Meinung nach mit Popkultur und Jugendkultur verbinden und erst noch so richtig an Fahrt zulegen. Wie hieß es damals in der Zeit der Hippie-Revolution: Sex & Drugs & Rock’n’Roll … Haben sich die Jungs in meiner Generation noch wie Robert Smith von The Cure die Augen schwarz geschminkt um so cool zu sein, werden die Bands und Insta-Helden von heute zeigen, wie cool es ist trans zu sein. Und was ist mit Drugs? Die neuen Mode-Drogen könnten Geschlechts-Hormone werden. Ist der Psychotherapeut zu kritisch und dauert es den Kids zu lange mit dessen Indikationsstellung zur Pubertätsblocker-Therapie, dann holen sie sich das Zeug eben auf dem Schwarzmarkt. Für Drogenlabors nur eine Änderung der Produktionsworkflows ….

Zum Schluss folgte noch ein kleiner Exkurs in die Spaltungsenergie, welcher in der Identitätspolitik liegt. Als zugrunde liegende Weltanschauung der Identitätspolitik (Transgender, Postkolonialismus, Critical Race-Theory etc.) gilt die Kritische Theorie und die Postmoderne Philosophie. Die Postmoderne hat sich vom Universalismus, den allgemeingültige Normen und der für alle Gruppen gültigen Wahrheit verabschiedet. Jede einzelne Minderheit hat ihre eigene Wahrheit und interne Logik. Dies soll zwar für jede Gruppe respektiert werden, aber die starken Widersprüche führen zu extremen Spannungen und Spaltungen. Dies erklärt im Falle der Transgender-Weltanschauung, daß sich zuvor solidarische Minderheiten im linken Spektrum plötzlich spinnefeind werden: Trans-Aktivisten bringen z.B. Feministinnen (Stichwort TERF, J.K Rowling) gegen sich auf. Von Homosexuelle Männern und lesbischen Frauen, wird verlangt, daß sie sich auch mit gegengeschlechtlichen Trans-Menschen daten. Wenn eine lesbische Frau sich nicht mit einer Transfrau, also einem biologischen Mann daten will wird sie plötzlich als transphob ausgegrenzt. Ich schloss meinen kleinen Vortrag mit einem Podcast-Tipp ab: Einer meiner Lieblings-Genderkritiker ist der homosexuelle britischer Intellektuelle Andrew Doyle [-> https://www.gbnews.uk/shows/free-speech-nation ].


Da bei mir und Christian die Gewaltfreiheit im gesellschaftlichen Diskurs einen hohen Stellenwert hat, haben wir unsere Veranstaltung mit einer Schweigeminute für Malte C. abgeschlossen. Der Trans-Mann wurde durch den Angriff eines russischen Asylbewerbers auf dem CSD in Münster so schwer verletzt, dass er daran verstarb.

… und hier sieht man, was die Antifa zu unserer Schweigeminute behauptet:
>>Kümpel beendete dann nach 15 Minuten die Versammlung mit einer kruden vermeintlichen Schweigeminute für Deutschland. Nicht etwa für den Transmann, der gestern nach einem Angriff beim CSD in Münster seinen Verletzungen erlag.<<  [inzwischen nach einem Kommentar von mir durch Antifa TKS umgeschrieben / Screenshots vorhanden]

TransGender: Die neue Identitätspolitik der FDP

Ich bin ein wenig entsetzt darüber, dass die FDP sich so von der QUEER-FDP treiben lässt. Dass Themen vor denen all diese großartigen libertären britischen Podcasts (Andrew Doyle, Brendan O’Neill Show, TRIGGERnometry usw.) aktuell hoch und runter warnen:

  • totalitärer TransGender-Aktivismus mit
  • Shitstorms für Feministinnen, die verneinen man könne das biologische Geschlecht ändern und
  • Transphobie-Vorwürfe für Lesben, die sich weigern TransFrauen zu daten,
  • mit unfruchtbar machenden Pubertätsblockern für Genderdysphoria-Kinder auch gegen den Willen der Eltern,
  • mit Geldbuße (bis 2500 Euro) bei Nichtverwendung der bevorzugten Geschlechts-Pronomen von Transmenschen usw. …

Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, dass all dies jetzt auch in Deutschland kommen wird. Ausgerechnet auf den Weg gebracht aufgrund einer FDP-GESETZESINITIATIVE.

Wo bleibt die FDP, die sich während der grossen identitätspolitischen Debatten vor der Bundestagswahl für die Freiheit stark gemacht hat. Wo bleibt Kubicki?

Der FAZ-Autor Thomas Thiel setzte sich schon im Januar diesen Jahres mit dem Transgender-Gesetzesentwurf von FDP und GRUENEN auseinander, der damals scheiterte, aber jetzt mit der Ampel-Koalition kommen wird:

Nach den deutschen Gesctzesentwürfen soll ein Kind mit voIlendetem vierzehnten Lebensjahr, also noch vor dem Ende der Pubertät und des körperlichen Reifungsprozesses, selbst – ohne ärztliche Beratung und elterliche Einwilligung über den hormonellen Geschlechtswechsel entscheiden.

Die Gesetzesentwürfe von Grünen und FDP kommen dem nah: Sie sehen Sanktionen bis 2500 Euro vor, wenn das frühere Geschlecht einer Person genannt wird – auch dann, wenn es nicht in diskreditierender Absicht geschieht.<<

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/abschaffung-des-koerperlichen-geschlechts-darum-wird-geschwiegen-17169758.html

Ist Transgender normal?

Ist Transgender normal?

Ist normal alles, was sich dafür hält? Wie hätte man noch vor 25 Jahren geantwortet? Vermutlich so:

Zum einen ist Normalität eine Frage der Zahl. Wenn 99,9 % der Wohnbevölkerung Männer und Frauen sind, dann ist das die Norm. Wenn man nicht dazu gehört, dann handelt es sich um eine Abweichung. So wie ja auch sechs Finger an der Hand eine Abweichung sind. Oder eben Transgender.

Dann ist da die Biologie. Sie lehrt, dass Sexualität – also die Tatsache, dass weibliche und männliche Zellen verschmelzen – evolutionäre Vorteile bietet. Sie ist also der Weg, den die Verbreitung der Art bei hochentwickelten Tieren beschreitet. Normal ist es daher, entweder eine weibliche oder männliche Keimzelle zu produzieren.

Zur Frage der Normalität gehört sicher auch ein kulturelles Erbe, in dem Männer und Frauen Platz hatten. Ihre Rolle war übrigens auch durch Religion gerechtfertigt. Denn wie sonst ist die Geschichte von Adam und Eva zu verstehen? Es geht darum zu erklären, warum es Männer und Frauen gibt und was sie so machen. Von Transsexuellen ist da nicht die Rede.

Schließlich gibt es noch ein untrügliches Zeichen von Normalität. Sie ist die Konvention, die nicht hinterfragt werden muss. So wird niemanden eine Frau fragen, wie es kommt, dass sie eine Frau sei. Allerdings tun sich viele Fragen auf, wenn Claudia plötzlich Claus heißt.  

Damit es keine Missverständnisse gibt. Natürlich haben Transgender-Personen ihren Platz in der Gesellschaft. Denn so wie der Begriff Normalität ohne den Begriff Abweichung keinen Sinn ergäbe, so wird das Konzept Mann und Frau erst richtig deutlich, wenn man sich mit Transsexuellen beschäftigt. Man versteht eben die selbstverständigen Dinge nur dann, wenn sie plötzlich nicht mehr selbstverständlich sind, wenn sie bei der Betrachtung der Abweichung erst in ihrer Bedeutung erkannt werden.

Doch die wirklich interessante Frage lautet: Wie wird nun aus Abweichung Normalität? Eine mögliche Variante: Wenn es viele Transsexuelle gibt, dann würde man der Norm etwas näher gekommen. Immerhin schreibt die Zeitschrift„Emma“ dazu: „Vor 30 Jahren gab es 3.000 Transsexuelle in Deutschland, heute sind es 24.000.“ Tendenz steigend, muss man hinzufügen. Wenn es weiter so läuft, dann sind in spätestens 1000 Jahren die Transsexuellen die Mehrheit. Und ja, Ideen haben die Eigenschaft, sich in Köpfen festzusetzen und sich zu Handlungen auszuwachsen, wie man sieht.

Eine andere Variante wäre, den Begriff Normalität aufzulösen und als Begriff untauglich zu machen. Das ist die postmoderne Idee von Machtgewinn, indem man Begriffe dekonstruiert. Auch da sind wir auf einem guten Weg.

Und dann kann man ja auch die Geschlechteridee grundsätzlich in Frage stellen. Denn wenn es über 70 Geschlechter gibt, dann sind Mann und Frau ja nur eine Variante von vielen.

Schließlich kann man noch die kulturellen und religiösen Konventionen hinterfragen. In Zeiten der ständigen Veränderungen zerbröseln sie in der Tat wie alter trockener Marmorkuchen. Auch da ist man schon sehr weit.

Wenn alles nichts hilft, dann hilft die Frage: Wer will schon normal sein? Normal zu sein, das ist einfach das Letzte. Insofern ist der Wunsch nach Unnormalität das neue Normal.

Bekanntermaßen gibt es keine Wahrheit. Es ist alles nur eine Frage von Medienarbeit, Erziehungspolitik und Macht. Wenn man hier ansetzt, dann kann man den Leuten auch vermitteln, dass sich die Erde um die Sonne dreht. In dem Sinne wäre normal, das, was als normal in der Gesellschaft durchsetzt wird. Transgender gehört wohl die Zukunft. Und je nachdem wie es passt, wird es uns als Normalität oder schöne Abweichung verkauft. Wir müssen es nur noch alle daran glauben.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Transsexualität, die Chance für die Chemieindustrie

Es gibt Leserbriefe, die verdienen es, zweimal gelesen zu werden. So die Mitteilung von Stefanie Bode von der Women´s Human Right Campaign Deutschland in der FAZ vom 07.04. Die Dame gendert zwar, aber ihre Argumente sind beachtlich. Worum geht es? Um das sogenannte Zuweisungsgeschlecht und seine Folgen. Das Wort Zuweisungsgeschlecht suggeriert, dass dem Neugeborenen ein Geschlecht zugewiesen wird. Frau Bode macht jedoch in ihrem Brief deutlich, dass man Geschlechter nicht zuweist, sondern feststellt. Oder, so möchte man fragen, gibt es eine Geschlechterzuweisungskommission in den Geburtsstationen, die darüber befinden, welches Geschlecht ein Säugling bekommt? Alsdann wird das Wort „straight ally“ problematisiert. Der Begriff suggeriere so Bode, dass Homosexualität mit Transgender in Verbindung stehe. Aus meiner Sicht irrt Bode hier. Das Wort bedeutet eher, dass heterosexuelle Personen Schwule und Lesben unterstützten. Bode weist jedoch zurecht darauf hin, dass lesbische Frauen sich als Frauen und schwule Männer sich als Männer fühlen. So zu tun, als hätte das irgendwas mit Transsexualität zu tun, ist grundfalsch. Und daraus zu schließen, man wäre verbündet, ebenfalls.

Dann kommt Bode auf den entscheidenden Punkt, indem sie von Geschlechterempfinden spricht. Hier erwähnt Bode zwei Konzepte, bei denen es vor nicht allzulanger Zeit darum ging, diese nicht zu vermengen: Fakten und Glauben. Fakt ist, dass man ein Geschlecht hat. Glaube ist, wenn man meint, ein Halbgott zu sein, oder aber einem anderen Geschlecht anzugehören. Kindern zu helfen, indem man sie in einem Glauben praktisch bestärkt, der nichts mit den Fakten zu tun habe, sei nicht sehr erwachsen, meint Bode. Oder würde irgendjemand auf die Idee kommen, Mädchen in ihrem Glauben zu bestärken, eine Fee zu sein, damit sie sich Flügel auf den Rücken transplantieren lassen können?

Aber es wird noch interessanter, als Bode die Frage aufwirft, was für eine Identität das überhaupt sei, wenn sie zum einen ja doch auf der üblichen Geschlechterform basiert, zum anderen auf einer dauerhaften Medikation beruht und so die Dissoziation vom eigenen Körper “normalisiert”. In den Worten Bodes: „Alles nichts Erstrebenswertes, was es zu beklatschen gilt.“

Seit 2019 wird Transsexualität als Zustand sexuellen Gesundheit definiert. Und es stimmt ja auch: Nicht jeder Transsexuelle muss Pillen schlucken. Ihn als krank zu bezeichen, wäre schwierig. Meine Intuition sagt mir aber, dass jemand der jeden Tag Medikamente nehmen muss, um die Fiktion aufrechtzuerhalten, man wäre ein Mann oder eine Frau, kaum als gesund bezeichnet werden kann. Doch wenn auch Gesundheit zur Glaubensfrage wird, dann ist wahrscheinlich auch das möglich.

Am Ende Leserbriefes stellt Bode die Frage, wem die Diskussion um ein Zuwendungsgeschlecht nutzt. Sie kommt dabei auf den industriel-medizinischen Komplex zu sprechen. Der IMK wittert ihrer Meinung nach die Chance auf das große Geschäft. Denn, so möchte ich ergänzen, wenn man nur genug Kindern einredet, sie seien im falschen Körper gefangen, so werden Hormonproduzenten, aber auch Chirurgen den großen Reibach machen. Wer nun meint, dass Ärzte grundsätzlich verhindern würden, Menschen zu schaden, der sei daran erinnert, dass in den USA Millionen verdient wurden mit Opioiden, die bei vielen zu Suchterkrankungen führten. Dazu auch folgender Link: www.aerzteblatt.de/nachrichten/102541/Aerzte-in-USA-wegen-illegaler-Schmerzmittelverordnungen-angeklagt. Die Frage, die Bode stellt: Bahnt sich in der Frage der nächste Skandal an? Wenn die Genderlobby hier ganze Arbeit leistet, kann das durchaus sein.

Dass die Identitätspolitik hier also “nützliche“ Arbeit als Türöffner leistet, sei abschließend von mir erwähnt. Immerhin hat man ja auch ein gewisses Interesse daran, das Geschlecht zur Disposition jedes Einzelnen zu stellen. Die Industrie scheint dieses Interesse zu teilen. So was nennt man wohl eine unheilige Allianz.

Bild von Rudy and Peter Skitterians auf Pixabay