Die “China-Entgleisungen” des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind nicht im luftleeren Raum entstanden.
Der ehemalige französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin gilt in Frankreich zum Beispiel als einer der einflußreichsten Lobbyisten für chinesische Interessen.
Schon als amtierender Premierminister unterstützte er während eines Staatsbesuchs am 21. April 2005 in der Volksrepublik China das Anti-Abspaltungsgesetz (in dem sich die Volksrepublik selbst zur Invasion des selbständigen Taiwan ermächtigt) und initiierte eine Kampagne für europäische Waffenlieferungen an die Volksrepublik China.
Eine der besten Dokumentationen der letzten Jahre über Chinas Aufstieg zur Weltmacht ist die ARTE-Dokumentation “Die neue Welt des Xi Jinping”. Überwiegend kommen sehr chinakritische französische Analysten zu Wort.
Allerdings präsentiert sich jener besagte Raffarin in dieser Dokumentation vollkommen ungeniert als chinesischer Einflußagent, der Europa empfiehlt, sich an einem von China neu erschaffenen “Eurasien” (s. Alexander Dugin) mit der neuen Seidenstrasse als Transmissionsriemen zu beteiligen (37:20).
Ein Grund für den grassierenden Putinismus unter ostdeutschen Männern liegt meiner Meinung nach in der Tatsache begründet, dass die Vergewaltigungen von 2.000.000 ostdeutscher Frauen und junger Mädchen durch die Soldaten der Roten Armee nach dem zweiten Weltkrieg nie aufgearbeitet wurden.
Die Vergewaltigung der Frauen des Feindes durch die Sieger ist ein jahrhundertealtes archaisches Kriegsritual, um ganze Generationen von besiegten Männern innerlich zu brechen. Die Russen wussten, wenn sie den Körper einer deutschen Frau verletzen, dann ist nicht nur die Ehre der Frau zerstört, sondern auch die Ehre ihrer Männer, der Familie und die ganzer nachfolgender Generationen.
Die Erfurcht mit der eine Generation von maskulinen Männer aus dem Osten immer noch über den Mythos der kämpferisch weit überlegenen Russen in ihren gemeinsam NVA-Manövern spricht, ist der Ehrfurcht ähnlich mit der sich effeminierte deutsche Männer aus den Metropolen des Westens vor dem brutalen Gangster-Habitus arabischer Clans verbeugen. Als Zeichen der Unterwerfung übernehmen perfekt deutsch sprechende junge Männer von den dominanten arabischen Migrantenmilieus einen gebrochen deutschen Slang und feiern deren Gangsta-Rap als Höhepunkt popkultureller Kulturleistung.
Rechte Putinisten aus dem Osten und linke Wokeisten aus dem Westen haben eines ganz sicher gemeinsam: Sie leiden unter dem Stockholm-Syndrom, bei dem das Opfer positive Gefühle für den Aggressor entwickelt.
Wir alle haben so unsere Vorstellungen von Afrika. Mein Eindruck von dem Kontinent: Er ist korrupt, abergläubisch und kriminell. Aber was weiß ich schon! Unsere Eliten scheinen in jedem Fall eine ganz andere Sichtweise auf Afrika zu haben. Wie ist es sonst zu erklären, dass das Weltkulturerbe der„Benin-Bonzen“ nach Nigeria gegeben wird?
Mit so einem Erbe sollte man eigentlich behutsam umgehen. Sehen die deutschen Eliten die „Köpfe“ also in Afrika gut aufgehoben? Wenn ja, dann sollten sie mal lesen, was Brigitta Hauser- Schäublin, ehemalige Ethnologin, in der FAZ schreibt. Doch man will vermutlich nicht alles so ganz wissen, wenn die Fakten nicht in das woke Narrativ passen.
Was schreibt sie denn? Zunächst einmal existiert der Räuber- und Sklavenstaat Benin nicht mehr, weshalb sich die Frage stellt, an wen man da zurückgibt. Benin selbst lebte von der Versklavung und dem Verkauf von Menschen. Seine Vernichtung durch die Briten wurde vor mehr als 120 Jahre als richtig angesehen. Der Vergleich wäre versuchsweise folgender: Die USA geben Deutschland Nazi-Kunst zurück, die von KZ-Häftlingen finanziert wurde, mit der Begründung, es handele sich um Beutekunst. Hört sich krass an? Nun, die Bronzen-Köpfe wurden nur durch den Sklavenhandel ermöglicht. Da darf man diesen Vergleich wohl wagen.
Und schon scheint die Rückgabe nicht mehr so ganz hochmoralisch daherzukommen. Kein Wunder, dass insbesondere die Nachkommen der Sklaven in den USA, den Nachkommen der Opfer Benins, gegen die Rückgabe Einwände haben. Ich vermute mal, dass die Urenkel von KZ-Häftlingen auch eher verärgert reagieren würden, wenn Nazikunst zurückgeben werden sollte, das ihre Großeltern finanziert haben. Vielleicht noch mit der Begründung, das wäre Beutekunst.
Andererseits ist das alles ja auch nur temporär. Denn lange werden die Bronzen sowieso in Nigeria verweilen. Wie Häuser-Schäublin in ihren Artikel in der FAZ ausführt, verschwinden die meisten Artefakte relativ schnell wieder aus den Museen Afrikas. Dann landen sie auf dem illegalen Kunstmarkt. Warum? Die meisten Nigerianer können mit den Sachen wohl wenig anfangen. Sie haben in Afrika auch eher kein Verständnis für Museen und museale Kunst. Afrikaner haben meist andere Sorgen. Die ersten Sammlungen wurden folgerichtig deshalb von Weißen in Afrika eingerichtet. Und später übergeben.
Leider hatte und hat man in Nigeria aber eine andere Auffassung von wissenschaftlicher Arbeit, weshalb die Katalogisierung der Kunstwerke nicht so recht klappen will. Jedenfalls nicht nach europäischen Maßstäben. Deshalb weiß man eigentlich gar nicht so genau, was da noch im Bestand ist. Den Rest erledigen die Korruption und die Neigung zum Klauen. Nur mal so ein Beispiel von vielen aus dem Artikel: Zwischen 1950 und 1960 hat das British Museum 54 Reliefplatten zu einem Bruchteil des Marktpreises an Nigeria, dem Nachfolgestaat Benins, verkauft. Davon gibt es nach Angaben der Benin Datenbank aktuell noch zwei, also weniger als fünf Prozent.
Kriminelle Syndikate, so die Ethnologin in der FAZ, sorgen jedenfalls dafür, dass der Nachschub für Privatsammler nicht ausgeht. Was aber den europäischen und US-amerikanischen Kollektor freut, ist nicht gut für das Welterbe, wenn es von der „Welt“ gesehen werden soll. Denn Privatsammlungen von solcher Art Kunst bleiben meist privat.
Um die Wahrheit zu sagen, die Köpfe sind mir vollkommen egal. Doch anscheinend bin ich nicht der Einzige. Den deutschen woken Eliten ist es nämlich auch schnuppe, was mit den Sachen passiert. Ihnen ist wichtig, dass sie sich moralisch aufplustern können. Vermutlich ist das ihre größte kulturelle Leidenschaft. Nach der Übergabe der „Beutekunst“ an Nigeria können diese dann jedenfalls dem Vergessen anheimfallen.
Jeder Mensch kann tut, was er will. Aber er kann nicht wollen, was er will. Dieser Gedanke ist von Schopenhauer. Er meint damit, dass unsere Freiheit irgendwie auf Sand gebaut ist. Anders gesagt: Wir fühlen uns frei, aber wir sind es nicht. Darum spricht man ungerne darüber, warum man will, was man will.
Und wie steht es um das Gefühl? Ist das einfach so da? Oder gibt es Voraussetzungen für die Gefühle?
Fühlen ist zurzeit ganz groß in Mode. Man hat daher den Eindruck, der Mensch wäre nicht Geschöpf der Umwelt, der Sozialisation oder gar der Institutionen. Vielmehr scheint er nun die Summe seiner Gefühle zu sein. Und so geschieht es, dass eine Person, die aussieht wie ein Mann, die erzogen wurde wie ein Mann und die grundsätzlich wie ein Mann behandelt wurde, tatsächlich eine Frau wäre, wenn er entsprechend fühlt.
Nun gab es ja mal eine Zeit, da hieß es: Trau deinen Gefühlen nicht allzu sehr, halte Distanz zu deinen Gefühlen. Sie täuschen dich leicht. Man konnte sogar Gefühle vortäuschen, um sich Vorteile zu verschaffen. Das erweckte Misstrauen. Kurz: Gefühle hatten zumindest einen zweifelhaften Ruf. Deshalb hieß es sogar noch in den 80igern, man solle möglichst cool daherkommen. Diese gefühlige, sentimentale und honigartige Art der Hippies war verpönt. Dieser Betroffenheitspathos erschien lächerlich. Da hat sich was verändert. Jetzt heißt es: Stell bloß meine Gefühle nicht in Frage. Denn ich bin, was ich fühle.
Gefühle kommen aber vermutlich nicht einfach so daher. Sie haben Auslöser. Was löst dann aber das Gefühl aus, eine Frau zu sein, obwohl man ein Mann ist? Es könnte sein, dass man gerne etwas Besonders wäre. Die Eitelkeit, der Wunsch besonders zu sein und der Zwang seine Individualität möglichst drastisch auszuleben, könnte zu Gefühlen fühlen, die man so gar nicht in sich vermutete. Sicher kennt man auch das schöne Gefühl, andere zu schocken. Es verleiht Macht. Schließlich können bestimmte Gefühle auch von Moden ausgelöst werden, die in den Sozialen Medien transportiert werden. Die Gründe für bestimmte Gefühle sind also mannigfach. In Frage gestellt werden, dürfen sie aber jetzt aber nicht mehr. Denn Gefühle wären authentisch, heißt es. Und authentisch, das bedeutet heutzutage, das kann nicht hinterfragt werden. Soll das heißen, man darf eigentlich über alles reden, aber nicht mehr über die Ursache meiner Gefühle? Dann hätte Schopenhauer in der Tat recht, auch was Gefühle betrifft.
Die Geschichte ging so: Queere Person bringt Kind in den Kindergarten zur Eingewöhnung. Queere Person bringt auch queere Literatur mit. Queere Person möchte, dass die Kinder lernen: Auch Männer könnten Kinder bekommen. Kindergarten kündigte in der Probezeit. Aufschrei wegen Diskriminierung.
Doch Diskriminierung liegt wohl nicht vor. Oder, so fragt Tichys Einblick, wäre es denn anders gekommen, wenn ein Kernkraftbefürworter entsprechende Literatur mitgebracht hätte, um die Kleinen zu „informieren“. Bildung sollte nur durch das geschulte Personal vermittelt werden. Sonst kommen noch mehr berufene Väter oder Mütter mit ihren kruden Themen und verunsichern die Kinder. Und, so gibt man zu bedenken, nicht alle Eltern finden das gut.
Doch Reinhard Jarka macht noch auf einen anderen Umstand aufmerksam. Es geht um die Mechanismen, mit denen die Transaktivisten arbeiten, nachdem sie es bereits geschafft haben, die kulturelle und politische Dominanz herzustellen. Zunächst begeben sie sich in die Einrichtung. Dann provozieren sie einen Eklat, um sich als Opfer zu inszenieren. Schließlich kommen die Medien, und machen die Einrichtung fertig. Darauf gibt man klein bei. So das Kalkül. Der Gewinn: 15 Minuten Ruhm. Kennt man ja von Andy Warhol.
Doch wie man sieht, funktioniert das nicht immer. Dazu braucht es allerdings ein bisschen Mut auf Seiten der Institution. Es gibt ihn anscheinend noch.
Hier soll natürlich auch nicht verschwiegen werden, dass das Kind der queeren Person durchaus einen Schaden davontragen könnte. Zum einen schon deshalb, weil bei solchen Auftritten der Bezugsperson durchaus Schameffekte möglich sind. Zum anderen, weil die anderen Kinder sicher auf so ein exzentrisches Verhalten reagieren werden, und zwar zum Schaden des Kindes. Wenn nicht im Kindergarten, so in der Schule. Die Frage stellt sich da: Was ist der Bezugsperson wichtiger, das Ausleben ihrer Queerhaftigkeit auf Kosten des Kindes oder das Aufwachsen des Schutzbefohlenen unter normalen Umständen? Wir kennen die Antwort vermutlich. Den Schaden, den Bhagwan-Eltern bei den Kleinen anrichteten, um ihr Selbst zu erweitern, scheint auch bei dem neuen Elterntyp nicht ins Gewicht zu fallen, solange man nur sein Ich pflegen kann.
Das führende deutsch Kunstmagazin Monopol meldet: “Hamburg gibt erste Benin-Bronzen an Nigeria zurück – Drittel bleibt. Exakt 179 von britischen Soldaten geraubte Kunstobjekte aus dem ehemaligen Königreich Benin befinden sich noch in Hamburg. Jetzt werden die ersten der wertvollen Kunstwerke zurückgegeben. Ihr Wert wird auf rund 60 Millionen Euro geschätzt”
Deutschland ist nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch auf dem Gebiet der Entkolonialisierung ein großes Vorbild für den Rest der Welt.
Letztendlich muss es das Ziel sein ALLE geraubten Kulturgüter in deutschen Museen umsonst an afrikanische Stammesoberhäupter und Diktatoren zurückzugeben.
Für die in den deutschen Museen verbleibenden Leihgaben der “Raubkultur” unserer Vorfahren sollte nicht weniger als der gesamte deutsche Kulturetat zur Verfügung stehen.
Allein für die zukünftigen Mietzahlungen für die eigentlich unbezahlbare “Nofretete” an die ägyptische Putschisten-Regierung müsste grob geschätzt die Hälfte, der nach Corona eh unter dramatischen Mitgliederschwund leidenden deutschen Theater geschlossen werden.
Die postdramatischen Ensembles und ihre progressiven Intendanten werden dafür sicher volles Verständnis haben. So könnte man durch das schrittweise Herunterfahren des gesamten deutschen Kulturbetriebes den größten Teil der deutschen Schuld begleichen. Dieser in der Menschheitsgeschichte einmalige Vorgang würde das Ansehen Deutschlands in der Welt ins Einzigartige steigern und wahrscheinlich viele andere Nationen davon überzeugen – wie auch schon in der Klimakrise – dem deutschen Vorbild in eine bessere Welt zu folgen.
Unterm Strich steht die Kurt-Krömer-Katastrophe für die endgültige Niederlage einer postmodernen weissen Medienelite, die jahrzehntelang ein moralisches “Anything goes!” gepredigt hat und jetzt in der Rolle der progressiven Moralapostel vollkommen unglaubwürdig rüberkommt.
Dass es eine Niederlage gegen eine junge politisch unkorrekte Generation von Migranten ist, hat damit zu tun, dass allen anderen Kritikern Sprechverbote im öffentlichen Raum der Progressiven erteilt wurde.
Das Magazin 37 Grad präsentiert ein romantisches Feature zum Bedingungslosen Grundeinkommen über Linda. Linda hat ihren Job an den Nagel gehangen und ist jetzt “Künstlerin und Speakerin” … Ach du liebe Zeit, ich glaube ich muss da mal kurz was loswerden:
Für die bürgerliche Mittelklasse war schon immer der Status prägend. Durch die 68er kam in Konkurrenz zum Status das Prinzip Selbstverwirklichung dazu.
In der heutigen sog. “Neuen Akademischen Mittelklasse” (Reckwitz) fusionierten in den hochbezahlten kreativen Milieus der Wissensökonomien Status und Selbstverwirklichung. In diesen sehr wohlhabenden Akademiker-Kreisen gilt es als chic den für das harte Arbeitsleben der Eliten ungeeigneten Teil ihres Nachwuches eine Künstlerkariere zu sponsern.
Ausstellungen und Ateliers sind voll von diesen hochsensiblen Bürgerkindern. Durch Inflation, Wirtschaftskrise und dem Wegbrechen der großzügigen Kulturförderungen in Deutschland wird es in den nächsten Jahren eng werden für diese Zöglinge aus gutem Hause.
Wenn Vater Staat jetzt auch noch den breiten Massen der Mehr – und Wenigertalentierten dieses Künstlerleben finanzieren wird, passiert etwas ganz dramatisches: Dieses Leben hört auf Bohème zusein. Weil jeder es haben kann, hört es auch auf einzigartig zu sein und wird wie Massentourismus und Aldi.
Die kreative Bourgeoisie wird sich neu Felder für die Entwicklung ihrer zarten Zöglinge suchen müssen.
Reife, das ist die Einsicht, dass die Welt nicht perfekt ist und auch niemals sein wird. Der Trost für diejenigen, die so denken, besteht zumindest für die Gläubigen unter uns darin, dass nach dem Tod eine Chance auf Perfektion besteht, sei es die nachholende Gerechtigkeit durch Gott oder das perfekte Leben im Paradies. Viele glaubten, sie hätten es verdient. Alle anderen lernen, einigermaßen damit klarzukommen, dass gerade das Nicht-Perfekte das Leben ausmacht und wenig Hoffnung auf Perfektion besteht. Wenn die Welt für 80 Prozent einigermaßen passt, dann wäre schon viel erreicht.
Doch zurzeit obsiegt wieder einmal das Narrativ von der Welt als Jammertal. Alles ist schlecht für alle, außer für ein paar alte weiße Männer. Gar nicht mal so untypisch ist daran, dass es den Leuten zwar noch nie so gut gegangen ist, aber das Elend sich gefühlt jeden Tag vergrößert. Nur das nun nicht mehr der Teufel oder der Mensch an und für sich, die dafür verantwortlich sind. Nein, es sind jetzt die Strukturen. Es ist der strukturelle Rassismus, die strukturelle Frauendiskriminierung oder das strukturelle Nord-Süd-Gefälle. Die Probleme sind eben strukturell.
Das Dumme an sozialen Strukturen ist allerdings, dass man sie nicht sehen kann. Man kann sie nur indirekt nachweisen. Nehmen wir einmal an die Frauen – wie übrigens fast immer von privilegierten Frauen behauptet wird – seien durch gesellschaftliche Kräfte benachteiligt. Das würde bedeuten, dass Frauen weniger Chancen haben, zum Beispiel Kanzler zu werden. Fakt ist: Bis jetzt sind mehr Männer in der Politik als Frauen. Wäre das dann der Beweis für strukturelle Benachteiligung? Oder vielleicht doch eher dafür, dass sich Frauen insgesamt weniger für Politik interessieren? Und wäre das strukturell oder vielmehr biologisch? Wer weiß? Aber strukturell hört sich in jedem Fall erstmal gut an. Vor allem in Verbindung mit Diskriminierung.
Wahrhaft Liberale meinen, es genüge, wenn man eine Chance bekommt auf einen Posten. Insofern ist das System in Ordnung, wenn es einigermaßen durchlässig erscheint. Nach Strukturen fragt man da nicht. Illiberale erklären dagegen, wenn die Strukturen nicht wären, dann würden mehr Frauen, mehr Schwarze, mehr Arme ein Stück vom Kuchen bekommen. Und weil sie nur Krümel bekämen, müsse man die Strukturen aufbrechen. Zum Beispiel mit Quoten. Gibt es denn dann eine Garantie, dass die Strukturen andere wären und bessere wären? Vermutlich nicht, wenn man weiterhin den Moment für sich nutzen möchte, um andere vor sich herzutreiben. Die Strukturen sind schließlich allgegenwärtig und unfassbar.
Und so ist es naheliegend, zu behaupten, dass Gleichstellung nur der Anfang sein können im Kampf um die richtigen Strukturen. Überall müssten nun Frauen und Schwarze, Muslime und Menschen mit sexuell anderer Ausrichtung an die Macht. Vielleicht überall und für immer. Weiße alte Männer hätten dauerhaft zurückzustehen. Wegen der Strukturen, versteht sich.
Nun hegen einige den Verdacht, es gehe dabei nicht um strukturelle Gerechtigkeit, sondern um den strukturellen Kampf um die Fleischtöpfe. Die behauptete strukturelle Diskriminierung wäre dann jedenfalls nur ein Vehikel um kompetente weiße heterosexuelle Mitbewerber ohne Behinderung aus dem Rennen zu werfen, indem man ihnen strukturelle Vorteile andichtet. So wie eben früher der Nachbar beim Plausch mit der Hexe gesehen wurde.
Sollte das so sein, dann könnte es für die Anhängern der Poststrukturalisten am Ende zu einer großen Enttäuschung kommen, wenn man merkt, dass Leute, die ihren Job nur bekommen haben, weil sie schwarz oder transsexuell sind, nicht unbedingt geeignet sind für die Strukturen, in denen sie arbeiten sollen. Und was wird dieser Enttäuschung mit den Menschen machen? Vielleicht fangen sie dann wieder an, an eine Gerechtigkeit zu glauben, die nach dem Tod kommt. Denn in dieser Welt, wo nicht die Leistung entscheidet, sondern das Geschlecht, kann man in Punkto Gerechtigkeit gar nichts mehr erwarten.
Der Ukrainer-Krieg schafft aussenpolitisch vollkommen neue Bündnisse. Die postkoloniale, antiwestliche Linke wird diesen Winter zusammen mit den nationalkonservativen antiwestlichen AFD-Anhängern “Frieden mit Russland”-Demontrationen organisieren. Und “wir” die transatlantischen, prowestlichen Liberalkonservativen werden Seite an Seite mit den von uns auf kulturpolitischem Gebiet diametral entgegengesetzten GRÜNEN auf den Gegendemonstrationen für den “Freien Westen” demonstrieren. Hätte nie gedacht, dass ich mal Langhaar-Hofreiter so abfeiere wie heute.
Die GRUENEN scheinen vollkommen immun gegen die Putin-Propaganda zu sein. Es ist der Hammer was Eckhard Mackh zum Talkshow-Auftritt von Hofreiter auf Phoenix transkribiert hat:
>>Und wieder: Ein großartiger Anton Hofreiter entlarvt die Propaganda der Putinisten – hier in einer Phoenix-Runde.
Ob die Moderatorin Anke Plättner den Putinisten in der Runde immer wieder die Stichwörter liefert oder unmittelbar nach der Äußerung von Putin-Propaganda ein Einspieler kommt – Hofreiter wird damit spielend fertig.
10:32 sagt er nach einem Scholz-Einspieler zu den Behauptungen, die Johannes Varwick vor diesem Einspieler aufgestellt hatte: “… und von dem was vorher gerade angesprochen ist, sind halt mehrere Dinge falsch, nämlich die Waffenlieferungen, haben sogar besser gewirkt, als wir es erhofft haben, der Ukraine ist es gelungen das ganze Territorium um Kiew zurückzuerobern, es ist ihr sogar gelungen, große Gebiete im Nordosten zu befreien……”
12:00 Markus Kaim behauptet scheinheilig, es brauche eine Diskussion über die Kriegsziele – womit er natürlich infrage stellt, daß die territoriale Integrität der Ukraine wieder hergestellt werden muß.
13:50 Hofreiter weicht daraufhin erst einmal eher aus, macht aber mit der folgenden Äußerungen die Richtung klar: “Bei den Sicherheitsgarantien sehe ich nur zwei Möglichkeiten: Entweder kommt man zu dem Ergebnis, die Ukraine kann Mitglied der NATO werden oder man stattet sie so sehr mit Waffen aus, daß immer klar ist, daß sie in der Lage ist, einen neuerlichen Angriffsversuch von Rußland im Keim zu ersticken.”
Johannes Varwick kann Hofreiter kaum ertragen! Dieser Gesichtsausdruck! Aber Hofreiter hat halt ganz locker die “Eskalationsdominanz” in dieser Runde, wie sich zeigen wird.
15:18 schlägt Varwick vor, die Ukraine zu zerschlagen, und daß wir Druck auf die Ukraine ausüben, sich zerschlagen zu lassen. Rußland müsse unbedingt die eroberten Gebiete behalten können, andernfalls drohe der III. Weltkrieg. Das bezeichnet er etwa 30 Mal als “nüchterne Realpolitik”.
16:26 Hofreiter: “Aber das ist doch genau das Muster, das die ganze Zeit erzählt wird. Am Anfang hieß es, man braucht nichts zu tun zur Unterstützung der Ukraine, weil sie nach drei Tagen eh verloren hat, dann hieß es, Waffenlieferungen bringen nichts, …, die Ukraine soll möglichst schnell einem Diktatfrieden zustimmen, jetzt ist bewiesen, die Ukraine hat die Region um Kiew zurückerobert, sie hat die Region um Charkiw zurückerobert, und ….jetzt wird wieder die Geschichte, die … Rußland erzählt, hier mit trauriger Miene als Realpolitik präsentiert und wieder ist diese Geschichte falsch. Nämlich, wenn wir weiter… unterstützen… werden wir sehen, daß die Ukraine …. weiter vorrückt…und Putin wird weiter Drohungen ausstoßen, einfach deshalb, damit es hier bei uns … wiederholt wird, es ist nichts anderes, als wie einwirken und zu hoffen, daß wir … zu schwach sind, zu unüberlegt sind, nicht zu “realpolitisch”, sondern zu kopflos, um auf seine Propaganda reinzufallen. Man merkt an dieser Rede [Putins], ich fand die überhaupt net wirr, sondern einen guten KGB-Propagandisten, der diese Rede genau gehalten hat für solche Runden wie hier, um genau solche Wortmeldungen wie von ihnen zu erzeugen, und er war erfolgreich.”
Bähhhhm!
31:30 Hofreiter auch wieder sehr gut. Es brauche keine deutschen Alleingänge, sondern es gebe 13 Länder mit Leopard-II-Panzern, die sollten jetzt gemeinsam welche liefern. Der Alleingang Deutschlands liege gerade darin, daß Deutschland Waffenlieferungen verhindere.<<
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