Triggernometry mit David Starkey

Hier kommt die Youtube-Episode eines meiner britischen Lieblingspodcasts namens “Triggernometry”. Der britische Comedian Francis Foster und sein russischstämmiger Kompagnion Konstantin Kisin haben diesmal den exzentrischen homosexuellen Historiker David Starkey zu Gast. Starkey hat sich im Laufe seines Lebens vom Linkslibertären zum libertären Konservativen gewandelt. Schwerpunkt ist natürlich wie fast immer bei Triggernometry der Wokeismus. David Starkey springt jedoch wie eine Gazelle leichtfüßig durch die Geschichte und fast jeder Satz wird dabei zum Aphorismus. Seine Grundthese ist, dass eine Gesellschaft, die keinen Dissenz zulässt stirbt. Macht extrem Spaß diesem Oscar Wilde der Historiker zuzuhören 😉

Youngkin vs. CRT

Läuft bei den Republikanern …
… gewonnen habe Glenn Youngkin die Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Virginia übrigens vor allem wegen der Schulpolitik und insbesondere der Beschneidung der Mitbestimmungsrechte von Eltern bei Schullehrplan-Themen wie der totalitären Critical Race Theory (https://www.wsj.com/articles/youngkin-parents-critical-race-theory-election-virginia-mcauliffe-governor-crt-education-11635949199).

Wer die deutsche Bundestagswahl in 4 Jahren gewinnen will, sollte daher genau fokussieren wie progressive Bildungsaktivisten ihre identitätspolitische Agenda in unseren Schulen forciert. Für die FDP, in der beide Lager dieses Kulturkampfes aktiv sind kann das besonders gefährlich werden.

Kritisch zur Identitätspolitik und zum BLM-Thema “Critical Race Theory” in Deutschland berichtet z.B. unser Blog “Denkvorbote”.
Facebook: https://www.facebook.com/Denkvorbote/
Web: https://www.denkvorbote.de
CRT@Denkvorbote: https://www.denkvorbote.de/2021/05/01/critical-race-theory-1-einfuehrung-und-geschichte/

„Wie soll ich beweisen, dass ich kein Kamel bin?“

In der Sowjetunion fanden bekanntermaßen die Moskauer Prozesse statt. Das Besondere an ihnen war, dass deren Ergebnisse von vornherein feststanden. Die Angeklagten versuchten es teils mit Erklärungen, um sich herauszuwinden. Aber wenn man aber so anfängt, dann hat man schon verloren. Allerdings hätte man auch in jedem anderen Fall keine Chance gehabt.

Der sogenannten westlichen Welt wird zurzeit auch der Prozess gemacht. Und was dabei herauskommt, das steht schon fest: Der Okzident ist rassistisch, sexistisch, homophob und in Teilen faschistisch. Das Gegenteil zu beweisen fällt schwer, zumal die Eliten diese Ansicht selbst vertreten und verbreiten. Dabei sind natürlich auch die meisten Beweise gefälscht oder dünn. Aber man kann sie leicht beschaffen. Und Zeugen finden sich doch immer.

Und dann natürlich die Selbstbefragung des Angeklagten! Wer hätte nicht auch schon einmal rassistische, sexistische, homophobe oder sogar rechte Gedanken gehabt? Voilà, an der Sache ist also was dran. Und das Gegenteil zu beweisen, das fällt schwer. Doch halt! Ist es wirklich ein Verbrechen, ein bisschen rassistisch zu denken. Darf man Frauen nicht die Tür öffnen? Handelt es sich um eine Straftat, sich über Schwule lustig zu machen? Und wird man zu einem Wiedergänger Hitlers, wenn man bedauert, dass Berlin wegen der vielen Migranten keine lebenswerte Stadt mehr ist und deswegen ins Umland zieht? Und macht das die Gesellschaft zu einem Vierten Reich?

Auch früher hat man die Gesellschaft gerne in Bausch und Bogen verdammt. Wir erinnern und an Adorno Spruch: Es gebe kein richtiges Leben im Falschen. Ein Satz und alles ist Asche. Und schwer zu widerlegen ist er außerdem. Doch wer anfängt, sich zu verteidigen, der hat schon verloren. Man versuche einmal zu beweisen, dass man kein Rassist ist. Mit jeder Bemerkung wird es schlimmer und peinlicher. Besser ist es wohl, gleich zuzugeben, dass die Welt nicht perfekt ist, dass man Rassist ist, dass man schon mal sexistische Gedanken hatte und dass man deshalb keine Alpträume hat. Immerhin ist es nicht verboten, kein guter Mensch zu sein. Verboten ist es nur, Gesetze zu übertreten. Wenn man den Gedanken beherzigt, dann ist der Bann gebrochen. Jetzt muss man nur noch den Mut haben, den Anklägern zu sagen, dass sie doch auch heimlich Gedanken hegen, die nicht ganz koscher sind. Doch damit es niemand merkt, vor allem sie selbst, müssen sie eben besonders laut tönen. Lassen wir uns also nicht ins Bockshorn jagen, sondern stehen wir dazu, dass wir nicht perfekt sind. Vor allem dazu, es nicht sein zu wollen.

Christian Kümpel

Bild: Pixabay

LET’S GO BRANDON!

“Let’s Go Brandon!” ist ein politischer Slogan und ein Internet – Meme, das als Euphemismus für “Fuck Joe Biden” in Bezug auf den 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden, während seines ersten Amtsjahres verwendet wird.

Wie kam es dazu und was hatten die amerikanischen Mainstreammedien damit zu tun?

Gesänge von “Fuck Joe Biden” waren ab Anfang September 2021 bei Sportveranstaltungen zu hören. “Let’s Go Brandon” kam zum Einsatz, nachdem die NBC- Sportreporterin Kelli Stavast einen Gesang von “Fuck Joe Biden!” von Zuschauern bei einem NASCAR- Rennen bewußt oder unbewußt falsch als “Let’s go, Brandon!” wiedergegeben hatte, während sie den Fahrer Brandon Brown interviewte, nachdem er auf dem Talladega Superspeedway gewonnen hatte . Seither wird der Slogan von Fans der Republikaner benutzt.

Der Videokanal des schwarzen Libertären Colion Noir widmet dem Slogan eine eigene Episode: https://youtu.be/WZOeQO7wTdc

Rule Britannia!

Macht doch mal einen kleinen intellektuellen Sonntagsausflug in die liberale Podcastszene Großbritanniens. Viele britische Liberale sind exlinke Atheisten, nicht wenige davon Comedians wie z.B. der homosexuelle Satiriker Andrew Doyle, der die hyperwoke Kunstfigur Titania McGrath erschuf. Während wir von der deutschen Queer-FDP in der nächsten Legislatur-Periode wohl eher Transgesetze und Pubertätsblocker als anti-woke Ideologiekritik zu erwarten haben, legt sich die liberale Podcastszene Großbritanniens sehr kampfeslustig mit dem Wokeismus an. Der Grund warum die Briten so woke-resilient sind ist meiner Meinung nach ihre starke Verwurzelung in Rationalität und vor allem: “Common Sense”. Nicht zu vergessen die britischen Feministinnen wie z.B. J.K. Rowling – GB is Home of the TERF (Trans Excluding Radical Feminist). Der amerikanische Popstar dieser liberal-konservativen Szene ist natürlich Jordan Peterson. Aber auch unabhängig von der zunehmenden Hinwendung von Peterson zum Christentum, bemerke ich, dass sich in dieser Szene eine neue Kompatibilität zu meiner eigenen theologisch-konservativen Weltanschauung entwickelt.
Das hat etwas mit der Dekonstruktion von Wahrheit durch die Postmodernen zu tun. Die Fällung des uralten Baumes namens Christentum wird für viele dieser Leute zunehmend als grosser Verlust im weltanschaulichen Wertefundaments des freien Westens gesehen. Dabei ist die Gottesebenbildlichkeit als eine der historischen Voraussetzungen für Theoriebildungen um Menschenwürde und Menschenrechte nur ein Beispiel.

Ich glaube da wächst im Hintergrund eine neue Weltanschauung, die wahrscheinlich noch Jahre braucht, bis er Deutschland erreicht: Der Postliberalismus.

OK kommen wir zurück zu den Podcasts:
Mein absoluter Liebling dort ist “Free Speech Nation” [https://www.gbnews.uk/shows/free-speech-nation ] mit dem Comedian Andrew Doyle, der die großartige hyperwoke Kunstfigur “Titania McGrath” erschaffen hat.
Episodentipp: Gast Brendan O’Neill [https://youtu.be/t72SvFB_DfM]

Auch extrem gut der Podcast Triggernometry. Dort stellen ein exkatholischer Noch-Atheist und ein nach GB ausgewanderter Russe die britische konservativ-liberale Szene vor.
Episodentipp: Die wunderschöne Alex Kaschuta [https://youtu.be/nzWx8U4POCg]

Weiter geht es mit dem libertären Marxisten Brendan O’Neill. Er ist Kolumnist und Editor des britischen Spiked Magazin [spiked-online.com], welches das Mutterschiff des deutschen Novo Argumente [novo-argumente.com] ist. Sein Podcast heisst: “The Brendan O’Neill Show

Alex Kaschuta, eine perfekt englisch sprechende, rumänischstämmige Migrantin, re-konservativ, Ex-Atheistin und Ex-Linke aus der Londoner Tech-Szene. Ihr Podcast heisst “Subversive w/Alex Kaschuta.
Episodentipp: Economist-Redakteurin Helen Joyce , die ihr neues Buch “Trans: When Ideology Meets Reality” vorstellt.

Freiheit, die ins Nirgendwo führt

Der Freiheitsbegriff ist komplex. Doch kann man Freiheit im Wesentlichen so definieren: Freiheit heißt, der Mensch kann tun, was er will. Da schließt sich allerdings eine Frage an: Jeder kann tun, was er will. Aber kann jeder wollen, was er will? Schopenhauer hat darauf schon vor 200 Jahren hingewiesen, dass wir Kräften ausgesetzt sind, die unser Handeln bestimmen, ohne dass wir von ihnen Kenntnisse haben.  Diese Kräfte liegen in tiefen Schichten, die uns nicht wirklich zugänglich sind. Vermutlich sind wir deshalb nicht in dem absoluten Sinne frei, wie sich das manche vorstellen.

Und dann gilt es, auch noch folgenden Punkt zu beantworten: Wohin führte eine Freiheitsentwicklung, die immer neue Freiheiten einfordert? Wenn man sich anschaut, woher die Freiheit kommt, dann war es ein langer Weg zu der Freiheit, die wir heute genießen. Zunächst einmal lebten die Menschen in Gesellschaften, die politisch oppressiv waren. Aber auch das gesellschaftliche Klima ließ wenig Spielraum für individuelle Freiheit. Der Liberalismus hat das überwunden. Menschen dürfen ihre Meinung sagen und sie lösten sich von ihren Milieus. Das hatte auch seinen Preis. Viele Menschen fühlten und fühlen sich verloren.

Dann ging es darum Handlungsfreiheit für alle zu ermöglichen. Denn man erkannte, dass Freiheit auch materielle Voraussetzungen hat. Anders gesagt: Ohne Geld ist der Mensch nicht frei. Der Sozialstaat hat dafür gesorgt, dass die Menschen nicht in Freiheit verhungern müssen. Doch auch der Sozialstaat hat seinem Preis, denn er macht Menschen abhängig.

Nun ist man im Begriff, noch einen Schritt weiter zu gehen. Es genügt nicht mehr, von Milieus und Armut befreit zu sein. Man will auch von den eigenen biologischen Voraussetzungen befreit sein. Die Identitätspolitik geht deshalb den letzten Schritt: Freiheit von den geschlechtlichen Bestimmungen. Kurioserweise sperrt die Identitätspolitik uns aber wieder in Milieus und Gruppen ein und reduziert Freiheit. Es ist wohl immer so, dass Freiheit immer auch Unfreiheit mit sich bringt. Doch lassen wir diesen Aspekt einmal außen vor. Konzentrieren wir uns auf die freie Geschlechterwahl. Da wird so getan, als ob man sich vollkommen von den Gegenheiten lösen könnte.

Doch wenn man sich sein Geschlecht frei wählen kann, warum nicht auch seine Hautfarbe? Immerhin kann man ja auch behaupten, schwarz wäre das neue Weiß. Und warum könnte man nicht entscheiden, morgen ein Baum zu sein, wenn man sich so fühlt? Immerhin haben wir mit Bäumen viele Genome gemein. Wer kann eigentlich noch entscheiden, was Freiheit ist, was Wahnsinn, wenn alles ins Subjektive verlegt wird?

Mich erinnert die Entwicklung an die Geschichte vom Fischer und seiner Frau. Die wollte immer mehr. Zuerst waren ihre Wünsche nachvollziehbar. Dann wurde man unverschämmt. Schließlich größenwahnsinnig. Am Ende saßen sie beide wieder in dem Topf, aus dem sie dank des Fisches herauskamen. Und ich fürchte, genau so wird es uns mit der Freiheit gehen. Wenn man absolute Freiheit will, wenn man gottgleich sein möchte, dann wird man alles verlieren. Hoffentlich erkennt man das, bevor es zu spät ist.

Bild von Reimund Bertrams auf Pixabay

Nazi-Vergleiche gehen doch

Dieter Hallervorden hat jüngst Gendern mit der Sprache des Dritten Reichs und der Kommunisten verglichen. Das ist dem Tagesspiegel sauer aufgestoßen. Dort hieß es wörtlich: „Denn er war sich nicht einmal zu schade, den Vergleich zu ziehen, auch „Nazis“ und „Kommunisten“ hätten die Sprache „von oben herab auf Befehl“ zu entwickeln versucht.“

Natürlich darf man Hallervorden vorwerfen, dass er Gendern mit der Sprachpolitik des Dritten Reichs und der Kommunisten vergleicht. Aber es bleibt ihm dennoch unbenommen, einen Vergleich zu ziehen. Bekanntlich wird man ja erst klüger, wenn man vergleicht. Und dann ist ja auch die Frage, ob der Vergleich stichhaltig ist oder nicht.

Die Nazis erfanden Wörter, die offiziell benutzt werden mussten, zum Beispiel in Universitäten, Zeitungen oder auf Ämtern. Die Genderisten – Leute, die oft an den Schalthebeln der diskursiven Macht sind – erfinden Wörter, die man benutzen muss, wenn man zum Beispiel studiert. Und weil die Deutschen so sind, wie sie sind, machen viele mit, weil man feige ist. Fazit: Der Vergleich ist schlüssig.

Kommunisten wollten die Welt mit Worten zu einem besseren Ort machen. Antifaschistischer Schutzwall, Bodenreform oder auch Schwangerschaftzunterbrechung, die Begriffe sollten die Welt verändern. Allerdings war der Schutzwall eher eine Gefängnismauer, die Bodenreform die Enteignung von Bauern, die gerade Land erhalten hatten und die Schwangerschaftsunterbrechung fand keine Fortsetzung. Angeblich wären die Worte aus dem Volke gekommen. Das stimmte nicht.

Von Sprachentwicklung konnte dabei nicht die Rede sein. Die Sprache wurde vorgeschrieben. Das kommt einem bekannt vor. Die Gendersprache kennt ebenfalls Worte, die die Welt verbessern. Und begründet werden sie mit einer vorgeblichen Sprachentwicklung. Fazit: Auch hier gibt es Parallelen.

Genderisten behaupten, Gendern helfe andere zu inkludieren. Die Absichten sind also hehre. Doch wer will bestreiten, dass die Nazis und die Kommunisten ebenfalls aus ihrer Sicht edle Absichten hatten? Sie dünkten sich moralisch auf der richtigen Seite so wie die Genderisten. Hallervorden hat also zumindest nicht ganz unrecht mit dem Vergleich. Das dies dem linken Tagesspiegel nicht passt, steht auf einem anderen Blatt.

Bild von Tracy Lundgren auf Pixabay

Ist die Identitätspolitik ein Parasit?

Wir Weißen sind schuldig. So meinte jüngst ein Freund zu mir. Ich fand diese Äußerung merkwürdig. Ich habe eigentlich nichts verbrochen, wenn es nach dem Gesetz geht. Aber er meint vermutlich diese existenzielle Schuld, eine Form der Schuld, die man sich schon allein dadurch einfängt, dass man geboren wurde. Mir stellt sich allerdings die Frage: Ginge es anderen besser, wenn es mir schlechter ginge? Vermutlich nicht. Und dann wäre es auch interessant zu wissen, warum man sich nicht freuen darf, dass es einem besser geht als anderen? Soll man sich deswegen grämen? Sicher, es wäre schön, wenn die Welt perfekt wäre. Aber das es nicht so ist, macht mich nicht sonderlich betroffen. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein böser Mensch bin oder einfach immun.

Der Begriff Immunität beschäftigt mich übrigens schon länger. Genau wie der Begriff soziale Krankheit. Und ist das Schuldgefühl nicht wie eine Krankheit, die den Menschen befällt? Das würde auch erklären, warum diejenigen die von dieser großen Schuld reden, dieses Schuldgefühl ständig verbreiten wollen. Sie sind sozusagen die Schuld-Superspreader.

Wenn aber das Schuldgefühl eine Krankheit ist, dann ist der Krankheitserreger vermutlich schon lange in unserem System. Er muss nur aktiviert werden. Wie ist das zu verstehen? Ich stelle mir das so vor: Die Christen haben jahrhundertelang Schuld kultiviert. Doch der Glaube ging verloren. Obwohl diese Christen ohne Gott keine Schuld mehr fühlen sollten, so bleibt dieses überindividuelle Schuldgefühl, das nun eine andere Begründung braucht. Und da kommt einiges in Frage. Wenn es nicht der Kolonialismus ist, dann die Geschlechterungerechtigkeit oder vielleicht die ungleiche Verteilung von Schönheit.

Die Identitätspolitik ist so gesehen ein Dienstleister für eine postchristliche Gesellschaft, die vergessen hat, woher ihre Schuldgefühle ursprünglich kommen. Sie macht diese wieder anschlussfähig und erklärlich. Man könnte auch sagen: Die Identitätspolitik ist der Parasit einer Schuldkultur, indem sie die Schuldkultur nutzt, um sich einzunisten. Doch Parasiten geht es manchmal so: Sie töten den Wirt und müssen dann selber sterben. Daher sollte man es besser nicht übertreiben.

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The Guilt of Young America

This is the End of the West and the USA threw it under the Bus! Everybody knows that we Germans are the biggest cowards on Earth. But now ist the time to disgrace a generation of progressive US-“Youth”-Snowflakes in their Thirties, crying out for save spaces and being offended by everything. … always talking about “rape culture” and “toxic masculinity” on campus. Now the cruel reality strikes back in their woke little hobbit world. These millenial creative class is to blame: You think your’re progressive patriots?
HOW DARE YOU!!!
Afghanistan women will soon be confronted with real toxic masculinity, they will suffer from real rape culture.
AND YOU YOUNG AMERICA, YOU AND YOUR ROTTEN ACTIVIST TRIBES ARE GUILTY!

Schwanengesang

Der Ausdruck Schwanengesang stammt aus der Mythologie. Schwäne würden kurz vor ihrem Tode noch einmal einen wunderschönen Gesang anstimmen und dann sterben. Wunderschön ist das Lied der westlichen Gesellschaft kurz vor ihrem Ende allerdings nicht. Dafür jedoch sehr laut die Klage, wie schlecht alles sei, nämlich rassistisch, frauenfeindlich und verflucht mit einem schändlichen historischen Erbe, wie man wieder in der FAZ lesen konnte. Zumindest die Niederlande scheinen auf Seite drei untröstlich wegen ihrer Vergangenheit zu sein. Aber sie sind da nicht alleine. Alles schlimm und verderbt und voller Schuld, wenn man es genauer betrachtet. Dabei waren wir noch vor kurzem so stolz auf die gesellschaftlichen Entwicklungen. Aber die Geschichte holt uns mal wieder ein, vor allem die Kolonialgeschichte, so wie ein Porsche den Trabi.  

Doch wozu dieses Getöne? Die Vorherrschaft der Weißen ist schon lange gebrochen. Die Chinesen geben den Ton an, auch in Afrika. Die Kolonien sind perdu. Und Rassismus mag es geben. Aber die Eliten – und auf die kommt es an – beglaubigen ihren verkrampften Antirassismus jeden Tag durch wohlfeile Worte. „Seht her, ich bin ein Antirassist!“, rufen Sie jedem zu, der es nicht hören möchte. Woher aber dann das Bedürfnis, sich und die Vergangenheit im denkbar schlechtesten Licht darzustellen und sich als geläutert zu geben?

Vielleicht möchte man auf der Seite der Sieger sein, auf der Seite derjenigen, denen die Zukunft gehört. Denn der alte weiße Mann, aber auch die alte weiße Frau werden es nicht sein. Schon heute möchte man fragen, wie es wohl kam, dass weiße Engländer, Franzosen oder auch Deutsche die Welt erobern konnten. Denn es waren wohl kaum dieselben, die vor Jahren oft auch brutal die Welt erobert haben. Heute ist man eher defensiv unterwegs. Es geht vermutlich nur noch darum, noch ein wenig die schwindende Substanz zu genießen und die Ängste vor der Zukunft auszublenden.

Was bleibt, wenn nichts mehr bleibt, ist vielleicht das präventive Anbiedern an die vermeintlichen Sieger der Geschichte, den woken Intellektuellen. Und der macht das Überlebte gerne größer als es ist. Allerdings ist der Sieg über alte weiße Loser jetzt nicht sehr beeindruckend.

Und die Inkriminierten? Die schweigen zu den Fabelgeschichten vom antirassistischen Kampf in Deutschland. Unter Umständen kompensieren sie so ihren Bedeutungsverlust durch die Fantasie, man lebe tatsächlich in einem postkolonialen, rassistischen und frauenfeindlichen System und sei noch irgendwie Herr über irgendwas. Anders gesagt: Ist es nicht schmeichelhaft, wenn man für einen Teufel gehalten wird, wo man eigentlich nur noch in Angst vor dem lebt, was da kommt? Die Identitätspolitik macht uns das letzte Mal zu den Herren der Geschichte, die wir schon lange nicht mehr sind. So gesehen, ist die Identitätspolitik sehr schmeichelhaft. Auch für alte weiße Männer wie mich. Man fühlt sich irgendwie noch ernstgenommen.   

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