Aus Schuld Gold spinnen

Wer die Welt verstehen will, braucht Bilder. Bei mir ist bei der Lektüre des Buches „Global gescheitert“ von Susanne Schröter so ein Bild im Kopf entstanden. Sie erklärt, wie Schuldgefühle das Einfallstor für die Identitätspolitik sind. Die wiederum ein Werkzeug ist, um sich die Pfründe zu sichern.

Und mein Bild im Kopf? Da ist ein alter weißer König, der sich immer schuldig fühlt. Schon morgens beim Frühstück bedrückt ihn dieses Gefühl. Mittags sitzt er, lustlos im Essen rumstochernd, am Tisch. Abends geht er mit Schuldgefühlen ins Bett. Seine Berater erklären ihm, dass sein Vater nicht immer moralisch einwandfrei agierte. Aber er selbst sei fraglos kein böser Mann. Überhaupt habe sich das Königreich sehr gut entwickelt. Er solle einfach mehr an die frische Luft. Dann werde das Gefühl schon vergehen.

Eines Tages nun kommt ein neuer Berater frisch von der Hexenwerkstatt. Die anderen Berater halten ihn für einen Scharlatan. Doch erklären sie ihn und seine Lehren für harmlos. Als den alten König wieder die Schuldgefühle plagen, trifft er hinter dem Schloss auf den neuen Berater. Der erkennt seine Chance und erklärt ihm geradeheraus, dass er, der König und seine Familie Verbrecher sind.

Doch statt nun böse zu sein, wie man es erwarten dürfte, ist der König sehr erleichtert. Endlich versteht er, woher die Schuldgefühle kommen. „Natürlich bin ich ein Verbrecher!“, ruft er freudig aus. „Nun verstehe ich mich und meine Gefühle endlich besser. Doch wie bekomme ich nun Hilfe?“, fragt er den neuen Berater. Dieser weiß guten Rat: „Sie müssen ihre Verbrechen anerkennen. Denn nur wer dies tut, hat eine Möglichkeit erlöst zu werden. Und ihre Verbrechen sind zahlreich. Dazu müssen sie noch mehr Berater wie mich einstellen, die die Verbrechen aufdecken, von denen sie vielleicht noch gar nichts ahnen, und ihnen dann weitere Hinweise geben. Und die alten Berater müssen gehen, wenn sie sich nicht der neuen Linie anpassen. Immerhin haben sie Ihnen stets den falschen Weg gewiesen.“

Die meisten alten Berater passen sich allerdings schnell der neuen Linie an und übertrumpfen den neuen Berater noch in Schuldvorwürfen gegen den König. Denn sie verstehen: Nur der kommt jetzt weiter, der die Schuld des Königs durch schreckliche Verbrechen erklären kann, die täglich neu ans Tageslicht kommen. Doch schon bald müssen auch die Berater aufpassen, sich nicht den ständig wechselnden Vorwürfen nicht auszusetzen. Denn nicht allein der König kann schuldig sein. Heute ist ein Verbrecher, wer Kaffee schwarz trinkt. Morgen kann es derjenige sein, der Tee mit Zucker schlürft. Und wer weiß, wer übermorgen dran ist. Am meisten Prestige hat derjenige, der die gröbsten neuen Vorwürfe in den Raum wirft.

Der König sieht dabei wohl, dass in den Nachbarkönigreichen die Menschen geknechtet werden. Dort geht es noch zu wie bei seinen Vorfahren. In seinem Königreich hat es dagegen das gegeben, was die Menschen Fortschritt nennen. Doch darauf ist er nicht stolz. Stolz ist er vielmehr darauf, dass ihn keiner im Schuldigsein übertreffen kann. Denn seine Verbrechen und die seiner Vorfahren wären doch die schlimmsten gewesen, meint er.

Auch der neue Berater ist zufrieden. Der König hört nur noch auf ihn und seine Leute. Er und seine Berater kujonieren bald den gesamten Hof. Und sie leben nicht schlecht von den Schuldgefühlen des Königs und der einiger Bürger, die den König nacheifern. Der König beschäftigt sich allerdings bald nur noch mit seiner Vergangenheit und der Aufarbeitung seiner Schuld und lässt die Staatsgeschäfte immer weiter schleifen, während sich die Berater mästen.  

Da werden einige Bürger des Reiches unzufrieden. Sie protestieren gegen die sehr einseitige Darstellung des Landes. Sie begehren auf. Der Berater erkennt die Gefahr. Schnell erklärt sie der Berater zu Feinden des Reiches, ja der ganzen Menschheit, als endlich …

Ja, wie geht die Geschichte nun weiter? Ich vermute, entweder wird der König noch schlau oder er muss weg. Denn ansonsten ist das Land für alle Zeiten dem bösen Berater und seinen Helfershelfern ausgeliefert.

Christian Kümpel

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Das große Versprechen

Reife, das ist die Einsicht, dass die Welt nicht perfekt ist und auch niemals sein wird. Der Trost für diejenigen, die so denken, besteht zumindest für die Gläubigen unter uns darin, dass nach dem Tod eine Chance auf Perfektion besteht, sei es die nachholende Gerechtigkeit durch Gott oder das perfekte Leben im Paradies. Viele glaubten, sie hätten es verdient. Alle anderen lernen, einigermaßen damit klarzukommen, dass gerade das Nicht-Perfekte das Leben ausmacht und wenig Hoffnung auf Perfektion besteht. Wenn die Welt für 80 Prozent einigermaßen passt, dann wäre schon viel erreicht.

Doch zurzeit obsiegt wieder einmal das Narrativ von der Welt als Jammertal. Alles ist schlecht für alle, außer für ein paar alte weiße Männer. Gar nicht mal so untypisch ist daran, dass es den Leuten zwar noch nie so gut gegangen ist, aber das Elend sich gefühlt jeden Tag vergrößert. Nur das nun nicht mehr der Teufel oder der Mensch an und für sich, die dafür verantwortlich sind. Nein, es sind jetzt die Strukturen. Es ist der strukturelle Rassismus, die strukturelle Frauendiskriminierung oder das strukturelle Nord-Süd-Gefälle. Die Probleme sind eben strukturell.

Das Dumme an sozialen Strukturen ist allerdings, dass man sie nicht sehen kann. Man kann sie nur indirekt nachweisen. Nehmen wir einmal an die Frauen – wie übrigens fast immer von privilegierten Frauen behauptet wird – seien durch gesellschaftliche Kräfte benachteiligt. Das würde bedeuten, dass Frauen weniger Chancen haben, zum Beispiel Kanzler zu werden. Fakt ist: Bis jetzt sind mehr Männer in der Politik als Frauen. Wäre das dann der Beweis für strukturelle Benachteiligung? Oder vielleicht doch eher dafür, dass sich Frauen insgesamt weniger für Politik interessieren? Und wäre das strukturell oder vielmehr biologisch? Wer weiß? Aber strukturell hört sich in jedem Fall erstmal gut an. Vor allem in Verbindung mit Diskriminierung.

Wahrhaft Liberale meinen, es genüge, wenn man eine Chance bekommt auf einen Posten. Insofern ist das System in Ordnung, wenn es einigermaßen durchlässig erscheint. Nach Strukturen fragt man da nicht. Illiberale erklären dagegen, wenn die Strukturen nicht wären, dann würden mehr Frauen, mehr Schwarze, mehr Arme ein Stück vom Kuchen bekommen. Und weil sie nur Krümel bekämen, müsse man die Strukturen aufbrechen. Zum Beispiel mit Quoten. Gibt es denn dann eine Garantie, dass die Strukturen andere wären und bessere wären? Vermutlich nicht, wenn man weiterhin den Moment für sich nutzen möchte, um andere vor sich herzutreiben. Die Strukturen sind schließlich allgegenwärtig und unfassbar.

Und so ist es naheliegend, zu behaupten, dass Gleichstellung nur der Anfang sein können im Kampf um die richtigen Strukturen. Überall müssten nun Frauen und Schwarze, Muslime und Menschen mit sexuell anderer Ausrichtung an die Macht. Vielleicht überall und für immer. Weiße alte Männer hätten dauerhaft zurückzustehen. Wegen der Strukturen, versteht sich.

Nun hegen einige den Verdacht, es gehe dabei nicht um strukturelle Gerechtigkeit, sondern um den strukturellen Kampf um die Fleischtöpfe. Die behauptete strukturelle Diskriminierung wäre dann jedenfalls nur ein Vehikel um kompetente weiße heterosexuelle Mitbewerber ohne Behinderung aus dem Rennen zu werfen, indem man ihnen strukturelle Vorteile andichtet. So wie eben früher der Nachbar beim Plausch mit der Hexe gesehen wurde.

Sollte das so sein, dann könnte es für die Anhängern der Poststrukturalisten am Ende zu einer großen Enttäuschung kommen, wenn man merkt, dass Leute, die ihren Job nur bekommen haben, weil sie schwarz oder transsexuell sind, nicht unbedingt geeignet sind für die Strukturen, in denen sie arbeiten sollen. Und was wird dieser Enttäuschung mit den Menschen machen? Vielleicht fangen sie dann wieder an, an eine Gerechtigkeit zu glauben, die nach dem Tod kommt. Denn in dieser Welt, wo nicht die Leistung entscheidet, sondern das Geschlecht, kann man in Punkto Gerechtigkeit gar nichts mehr erwarten.

Christian Kümpel

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Opferneid

Neid hat viele Facetten. Es gibt ihn als Missgunst, aber auch als Bewunderung. Und wer kennt ihn nicht auch in seiner üblen Variante, dem Antisemitismus? Der Antisemitismus ist ursprünglich erwachsen aus dem Gefühl, dass die Juden das auserwählte Volk seien. Da kam Neid auf. Die Christen und Muslime haben den Pakt mit Gott den Juden nie verziehen. Denn sie wollten doch auch auserwählt sein. Leider kamen sie etwas zu spät. Gott hatte schon seine Wahl getroffen. Und weil die Juden nicht anerkennen wollten, dass die Nachgestaltungen ihrer Religion, nämlich des originären Monotheismus, eben nichts als Nachgestaltungen waren, wuchs der Hass.

Doch auch wer nicht religiös ist, kann an den Juden seine Missgunst ausleben. Was macht die Leute neidischer als Erfolg. Die Kapitalisten und Investoren, die Unternehmer und Bankiers waren manchmal Juden. Wer den Kapitalismus hasste, der konnte sein Mütchen an den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Juden kühlen. Im Zweifelsfall waren die eben auch reich. Der linke Antisemitismus war geboren, natürlich auch aus dem Neid.

Der rechte Antisemitismus hat dann dem religiös und wirtschaftlich bedingtem Neid noch den Rassismus hinzugefügt. Daraus entstand eine tödliche Bedrohung, die im Tod von sechs Millionen Juden mündete.

Nun müsste man denken, dass die Menschen erkennen, wie übel der Antisemitismus ist Doch die Juden werden ihn nicht los, solange es den Neid gibt. Jetzt sind es die Identitätsopfergruppen, die missgünstig sind. Warum? Nun, im postkolonialistischen Diskurs wird gemeint, die Kolonisierten wären allein die Leidenden, sozusagen mit Monopolanspruch. Da stören die Juden nur. Denn die Juden könnten hier einen traurigen ersten Platz reklamieren. Da wird es für Indonesier, Afrikaner und Araber eng, auch wenn ihnen durchaus durch Kolonialherren Übles widerfahren ist.

Doch wie kommt es, dass die Diskussion um den ersten Opfer-Platz allein, so viel Hass schürt? Wäre nicht vielmehr Solidarität und das Gefühl von Brüderlichkeit gefragt? Nun, hilft die berühmte Täter-Opfer-Umkehr. Man meint, Juden wären jetzt auch Kolonialherren. Und die sind bekanntermaßen immer böse. Und wen kolonisieren sie angeblich? Die Araber in Palästina! Das ist natürlich ein Witz, denn Araber haben in Israel nicht nur Rechte wie andere Staatsbürger in Israel. Sie werden auch nicht ökonomisch ausgebeutet. Sie werden nicht versklavt. Dass im Westjordanland nicht alles zum Besten bestellt ist, mag sein. Allerdings können sich die Bewohner dort dafür in erster Linie bei ihrer korrupten und unfähigen Führung bedanken, die die Chance auf eine Zweistaatlichkeit mehrmals vertan hat. Diese Fakten passen allerdings nicht zum Narrativ von den Juden als weiße Täter.

Auch nicht die Tatsache, dass es einen Teilungsplan gab, der von den Juden akzeptiert wurde. Von den Arabern nie. Die Engländer und Franzosen waren dabei durchaus bereit, die Juden zu verkaufen. Doch am Ende konnte sich Israel behaupten gegen den Angriff der Araber behaupten. Gleichzeitig gelang es Hundertausende aus arabischen Ländern vertriebenen Juden im Land zu integrieren, die man zu Israelis machte, während die Araber niemals Palästinenser integrieren. Will man das dem Land zum Vorwurf machen?

Die Identitätspolitik tut es. Sie behauptet frech, Israelis wären Kolonialherren. Man behauptet weiter die Araber wären die größten Opfer. Sicher sind sie Opfer. Aber nicht der Israelis, sondern ihrer korrupten und unfähigen Regime.

So müssen die Juden in Israel und darüber hinaus nun nicht nur hören, dass sie die Bösen sind, weil ja die Identitätspolitik nicht viel weiter ausdifferenzieren kann als ein drittklassiger Hollywood-Schinken. Sie müssen auch noch ertragen, dass man sie zu Nazis macht, wie man auf der letzten Dokumenta sehen durfte. Dahinter steckt allerdings nichts anderes als das Gefühl, nur man selbst könne Opfer sein. Welche Anmaßung geboren aus dem Geist des Neides. So müssen wir nun die vierte antisemitische Welle erleben. Dass die Linke da wieder mitmacht, dürfte kaum überraschen.

Christian Kümpel

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Moral und Geld

Die FAS hat im Wirtschaftsteil am Sonntag aufgeräumt mit dem Vorurteil, dass Unternehmer und Investoren eigentlich nur Gutes tun wollen. Wie es aussieht, sind einige auch daran interessiert, Geld zu verdienen. So war es eigentlich immer. Bis Laurence Fink und andere kamen. Fink (Black Rock) erklärte: Firmen sollten sich bei ihrer Politik ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft bewusst sein. Auch andere Firmen sind offensichtlich an „gesellschaftlichem Fortschritt“ interessiert. Audi macht auf Gendersprache, andere Firmen zeigen die LGTBQ-Flagge. Die Liste ist ziemlich lang. Argumentiert wird mit den sogenannten Stakeholdern. Alle, die irgendwie mit der Firma verbunden sind, wären solche Stakeholder. Sie wollen das Gute. Die Firma muss liefern. Doch Vorsicht! Wie es aussieht, gibt es Stakeholder, die haben andere Ideen von dem Guten. Und manche wollen sogar einfach nur, dass ihr Investment Zinsen abwirft.

Zum einem sind es jedenfalls Politiker in den USA, die woken Firmen ans Leder wollen. Disney hat es schon gemerkt. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat dem Vergnügungspark Disney World das Recht auf Selbstverwaltung entzogen, weil sich Disney gegen ein Gesetz gestellt hat, das Sexualisierung der Kinder im Sinne der LGTBQ-Fans für Kinder unter zehn verbietet. Überhaupt sind Republikaner in den USA gar nicht mehr so pro Großunternehmen. Kein Wunder, wenn sich diese gegen die Agenda der Republikaner stellen. Es sollte jedoch den Unternehmen zu denken geben, dass nun nicht nur Demokraten Big Business verabscheuen, sondern auch die Konservativen anfangen, Firmen kritisch zu betrachten. So macht man sich eben mächtige Feinde.

Und es könnte auch sein, dass nicht nur Politiker, sondern auch Konsumenten einfach keinen Bock auf woke Firmen haben. Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, keinen Audi zu kaufen, zu leasen oder überhaupt zu fahren, solange Audi mir mit der Gendersprache kommt. Sicher bin ich nicht der Einzige, der so denkt.

Wenn merkt, dass es ans Geld geht, könnte sich der Trend also wieder drehen. Denn wie heißt es so schön bei Prevency, einer Firma, die ihr Geld damit verdient, Firmen zu helfen, die angegriffen werden, weil sie sich moralisch in die Nesseln gesetzt haben : „Doch wenn Worten keine Taten folgen, wird Purpose-getriebene Kommunikation schnell zum Risikofaktor für Ihre Reputation.“  Das soll heißen, wer anfängt mit Moral Werbung zu machen, der macht sich angreifbar und muss liefern. Denn Moralisten wollen immer mehr und mehr und mehr. Worte allein tun es da nicht mehr. Und sie achten darauf, dass die Firmen, die einmal den Kurs einschlagen, auch auf Kurs bleiben. Das ist eben ihr Geschäftsmodell, mit dem man ja auch viel Geld verdienen kann, wie man an Black Life Matters sieht.  Am klügsten ist es deshalb für Firmen, einfach nur ein gutes Produkt zu verkaufen, ohne jede Beigabe. Auf Moral sollte man pfeifen. Sonst kommt man schnell unter die Räder.

Christian Kümpel

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Werte divers

Was sind denn Werte? Normalerweise gehören sie zu Dingen, die man gerne haben möchte, weil man sie unbedingt braucht. Je dringender, desto höher sind sie im Kurs. Das gilt auch für sittliche Ideale. Wir alle haben es nötig, gute Menschen zu sein. Allerdings stellt sich die Frage: Was ist gut? Ist gut, eine Ehe einigermaßen zu führen, auch wenn man sich nicht mehr liebt. Oder ist es gut, sich scheiden zu lassen, um seinen Neigungen ungestört nachgehen zu können? Ist es gut, ein klares und einfaches Deutsch zu beherrschen, damit man auch gut verstanden wird? Oder ist es gut, mit Gendersternchen vermeintlich nicht-Mitgemeinte sichtbar zu machen. Ist es gut, gegen Abtreibung zu sein, weil mal meint, dass nichts und niemand unschuldiger sei als ein ungeborenes Kind. Oder ist es gut, jemand zu ermutigen abzutreiben, damit dieser seinen Lebensentwürfen entsprechend frei leben kann?

Wenn man übrigens noch die Werte der Eingewanderten dazu nimmt, dann wird es noch diverser. Die einen halten queere Existenzen hoch, weil sie angeblich die heteronormative Zweigeschlechtlichkeit überwindet. Viele Einwanderer halten Transsexuelle für das Böse schlechthin. Ausgeburten der Hölle, wäre da wohl die richtige Beschreibung aus ihrer Sicht, sind für sie Transsexuelle.

Nun ist es ja bekanntermaßen so, dass es nicht divers genug in Deutschland zugehen kann, was Hautfarbe, Religion, Alter und Body-Mass-Index angeht. Doch wünscht sich die rot-grüne Elite wirkliche Diversität, die ja eigentlich eher darin besteht, dass die Menschen in einem Land ganz unterschiedliche Überzeugungen und eben Werte vertreten?

Davon kann man kaum ausgehen. Gewünscht wird nur optische Vielfalt. Wenn es um Ideen und Güter geht, dann wird es eher rigide. Der Wert der Nation findet da wenig Sympathie. Der Wert des unbedingten Glaubens an Gott auch nicht. Der Wert der Familie wird unterminiert, indem die Familie auch gesetzgeberisch immer mehr in Frage stellt.

Dafür hat man jetzt andere Werte. Die will man durchsetzen, und zwar mit Macht, den Institutionen und den Medien. Und das ist ja auch ganz normal. Denn jeder weiß, dass unterschiedliche Werte eine Gesellschaft auf Dauer zerrütten. Da müssen eben die Leitwerte her. Die sind rot-grün.

Allerdings haben es die Werte der linken dominierenden Gruppe so an sich, die eigenen Werte zu bedrohen. Und das geht so: Die Vielfalt als Wert sorgt dafür, dass immer mehr Migranten nach Deutschland kommen, die wenig mit den progressiven Werten des grün-linken Milieus anfangen können. Für die meisten Einwanderer aus Syrien oder Afghanistan ist die Familie von höchstem Wert. Gott, das geht nichts drüber. Und Toleranz ist nicht gefragt, wenn man über die göttliche Wahrheit verfügt.

Und so könnte es sein, dass man doch irgendwann merken wird: Man hat sich Werte ins Land geholt, die dem Projekt Vielfalt entsprechen, aber dem Projekt postmoderner Humanismus entgegenstehen. Am Ende hat man vielleicht in diesem Land diejenigen an den Rand gedrängt, die sogenannte rechte Werte vertreten. Aber die Neubürger werde dafür sorgen, dass diese Werte mit ihnen wieder ins Land importiert werden. Und da man einen Afghanen, der Transsexuelle hasst, nicht als Rechten bezeichnen kann, könnte es bald sein, dass wir uns wieder an neue Werte gewöhnen müssen.

P.S. Susanne Schröter hat darauf aufmerksam gemacht, dass es schon kurios ist, wie vehement man für die sogenannten westlichen Werte im Ausland eintritt. Aber sobald das Ausland hier eingewandert ist, gelten diese ausländischen Werte als sakrosankt. Diesen Widerspruch wird das Land auf Dauer kaum aushalten. Mal sehen, wann es auch die Grünen merken.

Christian Kümpel

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Den Sack schlägt man, den Esel meint man

Wir kennen das alle. Wenn man nicht den Mut hat, einen starken Gegner anzugreifen, dann arbeitet man sich an einem anderen ab. Oder an einem perfekten Sündenbock. Wer eignet sich da besser in Deutschland als die sogenannten Rechten. Wird ein Transmann getötet, ist die rechte Hetze schuld, obwohl ein Tschetschene zugeschlagen hat, der vermutlich keine konservativen Blogs in Deutschland liest. Zugegeben, verantwortlich sind jetzt mehr und mehr auch die sogenannten Terfs (trans-Exclusionary Radical Feminism). Auch sie sollen eine Atmosphäre des Hasses schaffen, vornehmlich dadurch, dass sie erklären: Eine Frau hat ein biologisches Geschlecht. Wenn das Hassrede ist, dann hat Hass offensichtlich eine neue Bedeutung. Früher bedeutete es, dass man jemand nicht nur verabscheut, sondern ihm auch schaden möchte. Heute reicht für Hass schon, dass man jemand abspricht, eine Frau zu sein. Vermutlich weil das seine Gefühle verletzten könnte. Kein Wunder, dass da immer mehr Hass in der Welt ist.

Doch ich schweife ab. Wer sich mit Muslimen oder Afrikanern unterhält, der wird feststellen, dass sie, im Gegensatz zu den sogenannten Rechten, eine tiefe Abneigung gegen Transpersonen verspüren. Die Gründe dafür sind schnell ausgemacht: Kultur, Religion und Erziehung. Allerdings gehören ja auch sie zu den sogenannten Opfergruppen. Daher wird man sich hüten, das Thema Transfeindlichkeit von Migranten an die große Glocke zu hängen. Lieber bleibt man bei dem Narrativ, dass Rechte schuld seien an der Gewalt, und natürlich jetzt auch Feministen. So sorgt man dafür, dass das eigene Weltbild nicht erschüttert wird.

Und so könnte es durchaus passieren, dass wieder eine sogenannte Transperson getötet, verletzt oder sonst wie geschädigt wird, ohne dass man sich um die wahren Ursachen kümmert. Denn am Ende sind uns vermutlich die Menschen egal. Wichtig ist, dass wir das Weltbild erhalten können, in das wir so viel investiert haben. Natürlich werden die Kosten dafür immer höher, je länger man sich nicht bequem, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Aber, und das ist eben der Grund, warum man so weiter machen kann, die Kosten trägt man ja nicht selber. Die tragen andere.

Christian Kümpel

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Präsentismus, der Angriff der Gegenwart auf die Vergangenheit

Jüngst hat sich ein amerikanischer Historiker, nämlich James Sweet, in die Nesseln gesetzt. Er meinte in einem Aufsatz, es sei falsch, die Vergangenheit durch die Linse der Gegenwart zu betrachten, https://www.insidehighered.com/news/2022/08/22/white-nationalist-enters-historians-debate-presentism. Das wurde prompt heftig kritisiert. Man lässt sich eben nicht gerne sein Spielzeug wegnehmen.

Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist aber nicht, ob man Napoleon kritisieren darf. Von mir aus gerne. Die Frage ist doch eher: Woher kommt überhaupt das Bedürfnis, ständig den Stab über Emanuel Kant, Christopher Columbus oder Churchill zu brechen. Denn Kant wird nun des Rassismus bezichtigt, Columbus wird sozusagen als Zerstörer einer harmonisch geordneten Welt im Westen geframt und Churchill ist jetzt nur noch ein dicker, übler Kolonialist und Alkoholiker, dessen Statuen verhängt werden müssten. So denken unsere “Freunde”, die Identitätskrieger.

Die Antwort, die ich mir gebe, ist leider nicht sehr schmeichelhaft – für die Kritiker. Im Grunde sind Emanuel Kant, Christopher Columbus und Churchill gemessen an uns Normal-Sterblichen Übermenschen. Sie haben etwas gedacht und getan, dass die Welt verändert. Vielleicht aus Sicht mancher nicht zum Besseren. Aber was das Bessere und was das Schlechtere ist, darüber können wir Sterblichen uns kaum ein Urteil erlauben. Dafür gab es übrigens früher eine Instanz. Das war Gott. Er sollte am Ende der Geschichte ein Urteil fällen. Weil manche nun meinen, Sie wären an der Stelle von Gott, nehmen sie sich die Freiheit heraus, diese Größen zu kritisieren und den Stab über sie zu brechen. Doch damit übernehmen sie sich gewaltig.  

Bei den meisten Kritikern der Großen ist es nämlich so, dass es eigentlich egal ist, ob sie leben oder tot sind. Sie werden nicht viel bewegt haben, wenn sie abtreten. Sie sind im Grunde nur die die Echokammern ihrer Ressentiments. Denn wir leben in einer Gesellschaft, die jedem einzelnen bescheinigt, jemand besonderes zu sein, sagen wir fast göttlich. Die Folge ist ein übersteigerter Narzissmus nicht nur bei Prominenten, sondern bei den meisten. Es ist eben nicht leicht, jeden Tag zu hören, man wäre speziell, während man ahnt, das man es nicht ist. Was Narzissten jedoch meist überhaupt nicht vertragen können, dass andere eine größere Bedeutung haben. Daraus erwächst das gute alte Ressentiment. Der Groll, der Ohnmächtigen, die im Grunde betroffen sind über die eigene Bedeutungslosigkeit, die sie aber ständig leugnen müssen. Es ist also der Mix zwischen dem Gefühl, jemand Großes zu sein, und der Tatsache, ein Niemand zu sein, der hier zum Tragen kommt

Was eignet sich besser als die Moral der kleinen Leute und ihre Großmannssucht, um die wahrhaft Großen anzugehen. Man meint, man wäre der Höhepunkt der menschlich-geistig-moralischen Entwicklung. Dabei gehört man zu den Zwergen, wie es so schön heißt, die auf den Schultern von Riesen stehen. Unsere Zwerge stehen allerdings nicht nur auf den Schultern. Sie spucken die Riesen ständig auf den Kopf.

Abschließend noch zur Frage, wie man im Gespräch bleibt. Denn zu dieser postmodernen Kultur der Selbstvergottung gehört schließlich nicht nur das Ressentiment, sondern auch der Dauer-Aufschrei der scheinbar Betroffenen. „Wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit jemandem zu kommunizieren, suchen Sie nach Ressentiments. Sie müssen herausfinden, worüber Sie sich ärgern, und es ausdrücken und Ihre Forderungen explizit machen.“ So der Psychologe Fritz Perls. Das ist das passende Rezept für unsere traurige Zeit.

Christian Kümpel

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Ist der Ruf erst ruiniert…

Manche können ihrem Schicksal nicht entkommen. Auch nicht die Rassisten, die glaubten, sie wären keine. Wenn Sie nun allerdings meinen, Rassisten wären Personen, die glaubten, sie seien anderen wegen äußerlicher Merkmale überlegen, so irren Sie. Rassisten sind erst mal alle, die weiß sind. Woran liegt es, dass sie Rassisten sind? Eben an der Hautfarbe. Und natürlich an dem strukturellen Rassismus. Und an dem Geld.

„Inspiriert von der „Critical Race Theory“ ist im Extremfall jeder ein Rassist, wenn er einer Gruppe angehört, die im Mittel sozioökonomisch bessergestellt ist als eine nicht-weiße oder zugewanderte Minderheit.“, so Philipp Hübl. Das macht also die meisten von uns zu Rassisten. Allerdings nicht arme weiße Deutsche. Denn die sind ja nicht bessergestellt. Dass sie vielleicht AfD oder gar NPD wählen macht sie nicht zu strukturellen Rassisten. Denn nur wenn Geld zur Hautfarbe kommt kann man von strukturellen Rassismus sprechen. Rassisten sind also im Zweifelsfall keine armen weißen Deutsche. Nur die anderen, die mit Geld.

Natürlich kann man entsprechende Seminar besuchen, um dann seine strukturelle Schuld abzuarbeiten, am besten die teuren, dann wirkt der Ablass besser. Allerdings wird man schnell Gründe finden, warum ein Seminar nicht reicht. Da muss man vermutlich ein Paket buchen, so wie auch sonst bei den Psycho-Seminaren. Das Ganze läuft also auf ein Seminar-Abo hinaus. Eventuelle sogar ein Seminar-Dauerabo. Gut für die Anbieter. Doch der Rassismus bleibt wie eine Erblast bestehen. Denn man hat ja immer noch etwas Geld, wenn auch nun weniger, und ist weiterhin weiß.

Aber wenn man es nun sowieso nicht ändern kann, auch nicht durch Seminare, die den Anbieter reich machen? Könnte man da nicht auf die Idee kommen, es auch mal zu akzeptieren, dass man strukureller Rassist ist. Dann bin ich halt einer, sagt man sich. Und man erkennt plötzlich, wie frei man wird, wenn man sich dies zugesteht. Man kann übrigens auch damit leben, unkeusche Gedanken zu haben. Und es lebt sich im Grunde auch kommod, wenn der Vorwurf kommt als Mann grundsätzlich ein Frauenunterdrücker zu sein. Und dann bemerkt man: Schlimm wird es doch erst, wenn man sich gegen den Vorwurf wehrt.

Wer also strukturell rassistisch, frauenfeindlich, unkeusch und dazu auch noch reich ist, der kann entweder in moralische Panik verfallen. Er wird dann erpressbar und muss Seminare besuchen und rumheucheln. Oder er kann einfach erkennen: Ich bin in diesem Land sowieso der Bösewicht. Aus der Nummer komme ich nicht raus. Dieser Gedanke ist vermutlich der Schlüssel zur Freiheit. Also wehren wir uns nicht mehr. Denn wer sich verteidigt, ist schuldig. Besser ist es wissend und befreit zu lächeln. Denn es gibt Schlimmeres als ein struktureller Rassist zu sein. Zum Beispiel ein Feigling.

Christian Kümpel

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Diskursherrschaft

Wenn Diskurs nicht mehr Diskussion bedeutet, sondern im Sinne von Foucault ein „sprachlich produzierter Sinn­zusammenhang, der eine bestimmte Vorstellung forciert, die wiederum bestimmte Machtstrukturen und Interessen gleichzeitig zur Grundlage hat und erzeugt“, dann heißt das so viel: Wer den Diskurs beherrscht, hat die Macht. Und nur darum geht es.  

Wer also annimmt, dass es nur zwei Geschlechter gibt, der wird bei einem Diskurstheoretiker lernen müssen, dass dies nur der herrschende Diskurs sei. Allerdings, wenn jede Form von Realität nur geschaffene Realität ist, dann ist sicherlich die Vorstellung von drei oder vier Geschlechtern ebenfalls nichts als ein Machtdiskurs. Anders gesagt: Alles ist nur eine Frage des Einflusses, den man hat. Realität außerhalb des Machtdiskurses spielt keine Rolle. Es gibt sie nicht.

Bei der Macht kommt es eben nicht auf die wahre Wahrheit an. Es kommt nur darauf an, sie zu kontrollieren. Ein Luhmann würde vermutlich sagen, dass es nicht redlich sei, Macht gegen Wahrheit auszuspielen. Diese Begriffe gehören zu verschiedenen Systemen. Aber wer kann bestreiten, dass derjenige, der die Macht hat, auch die Wahrheit kontrolliert? Wie man ja auch in Nordkorea sieht.

Wenn das so ist, dann gäbe es für jeden politisch denkenden Menschen nur ein Ziel, dem anderen seinen Diskurs aufzudrücken. Dabei wäre es eigentlich egal, was hier Währung wäre. Gestern soziale Frage. Morgen Geschlechterkrieg. Übermorgen Transsexualität. Am besten was mit Moral. Die Themen sind aber nur dazu da, ein Machtprobierstein zu sein. Denn die Wahrheit gibt es ja nicht im eigentlichen Sinne.

So gesehen wäre jeder von uns auch nur ein Soldat im Machtkampf. Wofür wir uns noch entscheiden können: Wo wir stehen wollen. Aber vermutlich wäre auch das eine Illusion. So wie die Vorstellung, es gebe eine Realität. Die Macht wählt wahrscheinlich uns. Sie ist das einzige, was zählt.

Diese Vorstellung ist natürlich weit entfernt von jeder Form des üblichen Realismus´. Aber eigentlich sehr nah an der Vorstellung des ewigen Kampfes ums Dasein. Und so verhält es sich am Ende auch. Es herrscht Machtwille in dieser schönen neuen Welt und der Kampf wird immer bitterer. Foucault war ihr Prophet und Geburtshelfer.

Christian Kümpel

Geschlechter-Aneignung muss aufhören

Kulturelle Aneignung ist in aller Munde. Für diejenigen, die mit dem Begriff dennoch nichts anzufangen wissen: „Kulturelle Aneignung ist die Übernahme von kulturellen Ausdrucksformen oder Artefakten, Geschichte und Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur oder Identität bezeichnet. Im engeren Sinn wird als „kulturelle Aneignung“ angesehen, wenn Träger einer „dominanteren Kultur“ Kulturelemente einer „Minderheitskultur“ übernehmen und sie ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung in einen anderen Kontext stellen. Die ethische Dimension kultureller Aneignung wird in der Regel nur dann thematisiert, wenn die übernommenen Kulturelemente einer Minderheit angehören, die als sozial, politisch, wirtschaftlich oder militärisch benachteiligt gilt.“ So Wikipedia. Beispiele für kulturelle Aneignung gibt es zuhauf. Kinder, die sich als Indianer verkleiden, gehören dazu. Für Deutschland hat ebenfalls Wikipedia die „schlimmsten“ Fälle aufgelistet. Der Kabarettist Rainald Grebe trägt bei Auftritten in Anspielung auf Karl May ein Warbonnet. Im März 2022 wurde die weiße Musikerin Ronja Maltzahn aufgrund ihrer Dreadlocks von der Ortsgruppe Hannover der Klima-Aktivisten von Fridays for Future ausgeladen. Der Ravensburger Verlag nimmt im August 2022 zwei Kinder- und Jugendbücher aus dem Programm. Die „Winnetou“-Titel erhielten auf Social Media Plattformen wie Instagram negative Rückmeldungen.

Wenn man wollte, gäbe es noch viel zu kritisieren. Träger von Palästinensertüchern, Irokesen-Frisuren und Schottenröcken. Was jedoch seltsam ist: Warum wird kulturelle Aneignung kritisiert, aber keine Geschlechteraneignung? Diese Form der Aneignung, für alle die im Bereich Identitätspolitik noch neu sind, bedeutet, dass zum Beispiel ein Mann einfach Insignien der Frau übernimmt. Frauen sind, das ist gerade bei Linken unbestritten, jahrtausendelang unterdrückt worden. Sie waren in der Vergangenheit leicht an ihren Haaren und an der Gesichtsbemalung zu erkennen. Das machte ihre Identität aus. Damit betonten sie aber auch ihren Status in der Gesellschaft und markierten das Geschlechterverhältnis. Und nun nehmen sich Männer einfach heraus, diese Insignien für sich zu nutzen und Camouflage zu betreiben?

Seit jüngster Zeit gibt es sogar immer mehr Männer, die sich diese Zeichen aneignen, ohne dass Frauen gefragt würden. Mehr noch: Sie steigern sich in diese Rollen hinein, wie zum Beispiel Tesa Ganserer, der auch prompt von der Frauenquote profitiert. Das erinnert an Weiße, die sich für Farbige halten, um eine Opferrolle übernehmen zu können. Jessica Krug aus den USA ist so ein Fall. Für sie gab es dann als „schwarze Professorin“ viel Aufmerksamkeit. Zu Recht wurde das kritisiert.

Doch schlimmer ist es noch, dass Männer sich der Geschlechter-Aneignung erfreuen, sogar glauben sie wären Frauen und dafür auch noch gefeiert werden. Dass Frauen hier misstrauisch werden, ist kein Wunder. Denn wenn es sich nicht um einen Fetisch handelt, der als solcher dann auch benannt werden sollte, weil man sich gerne im BH sieht, ist es doch so, dass Männer, die sich als Frauen ausgeben, sich so aus ihrer Verantwortung als Unterdrücker stehlen. In jedem Fall schmälern sie das Leid, dass Frauen erlitten haben. Ja sie machen einen Witz daraus. Dass die Linken dies mitmachen, zeigt das auf der falschen Seite stehen, nämlich der der Männer, obwohl es ihnen doch angeblich um die Unterdrückten dieser Erde ginge, zumindest aber um Minderheiten. Die richtige Seite kann so gesehen nur die der Frauen sein. Ihre Geschlechter-Identität zu achten müsste uns Männern Gesetz sein. Es muss also grundsätzlich gefragt werden, ob sich Männer einfach die Insignien der Frauen aneignen dürfen. Ich denken nein. Denn alles andere wäre Identitätsdiebstahl und damit Teufelszeug.

Christian Kümpel

Bild: Pixabay